Ein Carport eignet sich als Unterstand für Autos und ist eine offene und elegante Alternative zur Garage, bietet aber dennoch Schutz vor Witterung. Das Dach ist ein wichtiger Bestandteil beim Carport. Daher ist dabei einiges zu beachten.

Damit das Auto nicht draußen stehen muss, kann ein Carport an das Haus angebaut werden. © Oregongal (pixabay.com, CC0 1.0)
Da das Carport-Dach beim Anbau sichtbar ist, ist dieses einer der wichtigsten Elemente beim Carport. Um ein harmonisches Gesamtbild zu ergeben, ist es von großer Bedeutung, dass das Dach nicht nur zum restlichen Stil des Carports, sondern auch zum Stil des Hauses passt. Liegt direkt neben dem Carport das Schlafzimmer, sollte das Dach auch bei Platzregen nicht laut sein.
Verschiedene Dacharten
- Satteldach
Das Satteldach verleiht dem Carport einen eleganten Look. Voraussetzung ist viel freie Fläche, da im Gegensatz zum Flachdach auch der Dachüberhang mit einbezogen werden sollte. Das Spitzdach ist ein Hingucker und passt sich an die klassische Bedachung von Wohnhäusern an. Die Dachschräge schützt besonders gut vor Umwelteinflüssen, da Niederschlag gut abfließen kann, und kann höhere Schneelasten tragen als Flachdächer. Damit ist das Satteldach wartungsfrei, pflegeleicht sowie langlebig und dadurch kostengünstig. Zudem kann der Dachraum als Stauraum für leichte Gegenstände oder Werkzeuge genutzt werden. Die für Carports klassischen Leimholzbögen sind beim Satteldach aus statischen Gründen allerdings nicht möglich.
- Pultdach
Das Pultdach hat nur eine geneigte Dachfläche und ist sehr schlicht. Es kann freistehend und als Anbau am Haus montiert werden. Bei der Nutzung bietet es einige Vorteile: Gegenüber dem Flachdach-Carport kann Niederschlagswasser einfacher abgeführt werden, was zur Langlebigkeit des Baumaterials beiträgt. Nachteilhaft ist jedoch, dass die Statik ganz besonders beachtet werden muss, was die Planung und Berechnung der Einzelteile schwierig macht.
- Flachdach
Das Flachdach ist simpel und schlicht, aber trotzdem vielseitig. Ein solcher Carport ist einfacher zu errichten als die anderen, muss aber mehr Bedingungen in punkto Statik erfüllen. Denn aufgrund ihrer Form sind die flachen Dächer instabiler als die anderen Dacharten. Auch der Faktor der Entwässerung muss beim Bau beachtet werden, um die Wasseransammlung zu verhindern. Ein Dachgully oder ein Regenrinnensystem mit Regentonne beim Flachdach sind sinnvoll.
Versicherungs- und sicherheitsrelevante Aspekte
Carports bieten genauso wie Garagen Schutz vor Witterung, können darüber hinaus aber auch mit ihrer architektonischen Offenheit punkten. Diese ermöglicht das bessere Abfließen von schädlichen Abgasen und das Entweichen von Feinstaub. Außerdem wird Feuchtigkeit effizienter abgeführt.
Doch die Carports haben nicht nur Vorteile: Ein wichtiger Minuspunkt liegt darin, dass das eigene Auto zur Schau gestellt wird und der Carport keinen Schutz gegen Diebstahl oder Vandalismus bietet. Übrigens: Wer sich durch den Carport Rabatte in der Kfz-Versicherung erhofft, liegt daneben – den sogenannten Garagenrabatt gibt es oft wirklich nur für die Unterbringung in einer Garage und nicht bei einem Carport. Nur, wer eine abschließbare Garage besitzt, spart bei der Versicherung, weil der Wagen nur dann vor Diebstahl und Beschädigungen durch Unwetter oder Vandalismus geschützt ist.
Unterschiedliche Dachmaterialien
Das Material kann bereits erheblich zum Schutz vor Witterung beitragen. Außerdem ist es auch für die Lautstärke bei Regen entscheidend.
- Metall
Grundsätzlich empfiehlt sich Metall besonders für Carports: Der Werkstoff ist modern, solide und weniger witterungsanfällig als Holz. Zudem ist es wasserdicht. Gerade Satteldächer bieten viele Gestaltungsmöglichkeiten bei der Dacheindeckung, beispielsweise Profilblech. Daneben sind Aluminium und Stahl die am häufigsten verwendeten Metalle. Stahl zeichnet sich durch seine hohe Qualität und Langlebigkeit aus. Beim Pultdach ist dagegen das Aluminium beliebter, da das Leichtmetall modern und resistent gegenüber Umwelteinflüssen ist. Zudem ist es in diversen Farben erhältlich. Hier muss allerdings an die Geräuschentwicklung bei Regen gedacht werden.
- Holz
Holz-Carports sind zwar praktischer und weniger aufwändig als Garagen, aber auch instabil und witterungsanfällig. Hier besteht eine besonders hohe Gefahr von Wasserschäden.
- Trapezblech
Auch das Trapezblech ist eine häufige Variante der Dachbedeckung. Für den Einsatz von Trapezblech sprechen vor allem das geringe Gewicht, die geringen Montagekosten und der rasche Bauvorschritt. Minuspunkte sind dagegen die negativen Auswirkungen auf Schall- und Brandschutz sowie Schwingungsanfälligkeit.
- Dachziegel
Carports mit Pultdach werden nicht nur häufig aus Metall gebaut, sondern es gibt auch die Variante aus Holz, die mit einer Eindeckung aus Wellblech oder Dachziegeln kombiniert werden. Auch bei Satteldächern werden zur Dacheindeckung häufig Dachziegel verwendet. Jedoch kann es durch starke direkte Sonneneinstrahlung zum Ausbleichen der Ziegel kommen, durch Wasser und Frost entstehen zudem Risse. Aus diesem Grund werden immer häufiger Ton- oder Betondachpfannen bei der Eindeckung von Satteldächern verwendet.
- Bitumenschindeln
Eine weitere Dacheindeckung bei Satteldächern sind die Bitumenschindeln. Diese halten meist mindestens 25 Jahre lang und sind günstiger als Ton und Beton. Zudem handelt es sich um ein sehr leichtes Material, sodass das Eindecken des Carports sogar vom Heimwerker selbst erledigt werden kann.
Sonderform Solardach

Die Last der Module muss bei der Statikrechnung berücksichtigt werden. © succo (pixabay.com, CC0 1.0)
Je nach Dachart ist es möglich, Photovoltaikanlagen zu installieren. So kann das Schöne mit dem Nützlichen verbunden werden: Das Auto wird geschützt und gleichzeitig wird umweltschonend Strom aus der Sonnenenergie gewonnen. Doch was sind die Bedingungen für die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Carport-Dach?
- Die Last der Module muss bei der Statikberechnung berücksichtigt werden. Die Dächer müssen also für eine zusätzliche Last ausgelegt sein. Realisierbar ist das beispielsweise mit Satteldächern.
- Auch die Neigung ist wichtig. Aufgrund der Dachschrägen eignen sich Satteldächer zur Installation. Auch das Pultdach eignet sich aufgrund der Neigung als Solardach.
- Um möglichst viel Sonnenenergie zu nutzen, sollte das Dach nach Möglichkeit Richtung Süden ausgerichtet werden.
Begrünung des Dachs
Egal ob kleinwüchsige Gräser, Dachstauden, Kräuter, Sedum oder Moose: Die Dachbegrünung verleiht dem Carport-Dach ein individuelles Aussehen und sorgt für Abwechslung. Doch sie schützt auch vor Witterungseinflüssen und mechanischer Beschädigung.
- Die Dachbegrünung muss bei der statischen Berechnung mit einkalkuliert werden: Der Carport muss das Gewicht der Bepflanzung aushalten, vor allem im regennassen Zustand.
- Das am besten geeignete Material ist Metall.
- Besonders Flachdächer können mit einer Begrünung verziert werden, sollten aber eine leichte Neigung mit einem Winkel von einem bis zehn Grad haben, damit keine Staunässe entsteht. Bei Satteldächern sind Dachbegrünungen ab einer Neigung von 22 Grad möglich.