Metalldächer erfreuen sich bei privaten Bauherrn heutzutage immer größerer Beliebtheit und stellen aufgrund ihrer zahlreichen Vorteile gegenüber Tonziegeln eine echte Alternative bei einer Dacheindeckung dar. Wir liefern Ihnen einen Überblick der geeigneten Metallarten und was diese kosten.
Alles auf einen Blick:
- Das Metalldach ist eine Dacheindeckungsart, für die Sie Zink, Aluminium, Kupfer oder Edelstahl benutzen können.
- Die Kosten variieren je nach Material und Montageausführung. Bei Zink werden 15 Euro pro Quadratmeter fällig, bei Edelstahl sind es über 100 Euro pro Quadratmeter.
- Metalldächer sind leichter zu montieren und pflegen und weisen eine höhere Beständigkeit auf als Tonziegel. Ihr geringes Eigengewicht ermöglicht eine Überdachung älterer Dächer.
Definition und Material
Ein Metalldach kann aus Kupfer, Zink, Aluminium oder Edelstahl bestehen. Alle Materialien haben eigene Farbtöne und unterschiedliche Qualitäten.
Was ist ein Metalldach?
Ein Metalldach ist ein mit einem Metall eingedecktes Dach. Es unterscheidet sich von Dächern, die mit Ziegeln, Schiefer oder Dachsteine versehen sind. Je nach Anforderung und Budget kommen Zink, Aluminium, Kupfer oder Edelstahl in Frage.
Diese Bedachungsform ist vor allem von Industriehallen und Kirchturmspitzen bekannt.
Heutzutage erfreut sie sich auch für Wohn- und Bürogebäude und Einfamilienhäuser immer größerer Beliebtheit, erkennen die Bauherrn doch die vielseitigen Vorteile. So harmoniert eine solche Bedachung durch die farbliche und formliche Anpassung mit jedem individuellen Baustil.
Welche Materialien eignen sich für ein Metalldach?
Bei der Auswahl des verwendeten Materials haben Sie im Prinzip die freie Auswahl.
Folgende vier Möglichkeiten gibt es:
Kupfer lässt sich aufgrund des größten Bruchdehnungskoeffizienten aller hier gelisteten Metalle am stärksten verformen und ist zum Kanten, Falzen und Biegen hervorragend geeignet. Daher bietet es sich bei anspruchsvollen Anschlüssen an. Auf dem Kupferdach bildet sich mit der Zeit Patina, die für die typische Farbe verantwortlich ist. Bei einem geneigten Dachbau erscheint sie in Grün, bei geraden Flächen in Braun bis Anthrazit.
Zink besteht meist aus Titanzink und ist zu beinahe 100 Prozent mit Feinzink legiert. Dadurch dehnt es sich nicht so stark bei Hitze aus. Das Verarbeiten ist ebenso problemlos machbar wie bei Kupfer. Es erscheint in einer graublauen Schicht.
Das große Plus des Edelstahls ist der kleine Ausdehnungskoeffizient. Denn dadurch entsteht keine Korrosion, womit sich kein Rost bilden kann. Das Erscheinungsbild von Edelstahldächern ist verzinnt, mattiert oder walzblank.
Aluminium ist die altbewährte Möglichkeit für Ihr Dach, die mit individuell gestaltbarer Farbbeschichtung daherkommt. Diese Beschichtung bietet Schutz vor den Witterungsbedingungen und sorgt so für ein verlangsamtes Abnutzen. Zudem ist Aluminium verhältnismäßig leicht, wodurch es für die Statik eines Gebäudes kaum Probleme birgt.
Kosten
Die Kosten für ein Metalldach variieren je nach Werkstoff und Arbeitsumfang. Eine pauschale Angabe ist nicht möglich. Vielmehr lohnt eine Fall-zu-Fall-Betrachtung.
Was kostet ein Metalldach?
Die Kosten sind vom verwendeten Material und der Verarbeitung abhängig. So ergeben sich für die unterschiedlichen Werkstoffe verschiedene Richtwerte, bei denen die Montage auf Ihrem Dach inklusive ist:
- Preis für ein Zinkdach: 15 – 20 Euro pro Quadratmeter
- Preis für ein Aluminiumdach: circa 40 Euro pro Quadratmeter
- Preis für ein Kupferdach: circa 100 Euro pro Quadratmeter
- Preis für ein Edelstahldach: 100 – 140 Euro pro Quadratmeter
Bei diesen Werten sind eventuell anfallende Zusatzleistungen nicht enthalten. Hierzu zählen beispielsweise das Installieren eines Dachentwässerungssystems oder das Erstellen einer Traglattung, einem Gerüst aus Holzlatten. Auch eine transparente Lichtplatte für einen helleren Dachboden und die Kosten für eine Dachdämmung sind Sonderwünsche, die Sie hinzuaddieren müssen.
Zudem macht es einen Unterschied, welche Dachform sie möchten. Ein Pultdach und Flachdach können Sie ohne großen Aufwand eindecken lassen. Ein sogenanntes Walmdach hingegen bedeutet aufgrund der verwinkelten Flächen einen Mehraufwand, der sich in einer höheren Arbeitszeit und einem höheren Materialverschleiß widerspiegelt.
Vorteile und Nachteile
Bei der Bedachung mit Metall überwiegen die Vorzüge im Vergleich zu Ziegeln.
Was sind die Vorteile von Metalldächern?
Ein Metalldach ist verhältnismäßig schnell eingedeckt, da sich aufgrund der hohen Tragfähigkeit Flächen der gleichen Größe auf einmal decken lassen. Die kürzerer Arbeitszeit wirkt sich günstig auf die Kosten aus. Zudem bietet eine solche Dacheindeckung eine hohe Stabilität. So ist sie im Vergleich zu Holzdächern und Tonziegeln weniger anfällig für Abdeckungen bei Stürmen und daher in Regionen mit häufigen Wetterumschwüngen sinnvoll.
Gleichzeitig ist ein Metalldach verhältnismäßig leicht und belastet die Statik des Gebäudes in deutlich geringerem Maße als andere Bedachungsformen. Das geringe Gewicht macht auch eine Überdachung älterer Dächer mit schwächerer Statik möglich.
Das Dach ist – im Gegensatz zu einem mit Tonziegeln – beinahe wartungsfrei. Denn Tonziegel vermoosen gerne und verstopfen ohne entsprechende Pflege die Dachrinne, wodurch Folgeschäden entstehen können. Auch der architektonische Aspekt darf nicht vergessen werden. Das Metall bietet Ihnen eine größere Auswahl an individuellen Dachformen, da es sich leichter kanten und biegen lässt.
Dächer aus diesem Werkstoff sind – wenn geerdet – ein idealer Blitzschutz. Die Erdung erfolgt beim Neubau oder Sanieren meist über die metallische Regenrinne.
Was sind die Nachteile von Metalldächern?
Bei stürmischen Bedingungen überwiegt noch der Pluspunkt gegenüber Dachziegeln aus Ton. Kommt Hagel hinzu, leidet die metallene Bedachung und erhält unansehnliche Beulen. Vor allem Zink gibt schnell nach.
Die hohen Anschaffungskosten sind definitiv der große Nachteil von Metalldächern. Ein Ziegeldach kostet circa 20 bis 25 Euro pro Quadratmeter, was nur vom Zinkdach unterboten wird. Wollen Sie ein wetterbeständigeres Dach, müssen Sie bei einem Aluminiumdach mit mindestens 40 Euro pro Quadratmeter rechnen. Allerdings amortisiert sich der Betrag durch die geringen Wartungsaufwendungen gegenüber Tonziegeln im Laufe der Zeit.
Bei der Dacheindeckung muss sorgfältig gearbeitet werden. Bei falscher Eindeckung kann sich mit der Zeit Rost bilden. Deshalb sollten Sie unbedingt einen Fachmann mit diesen Arbeiten beauftragen.
Julian Vasel – Metallbaumeister
Fazit
Metalldächer bieten eine gute Alternative zu herkömmlichen Dacheindeckungen mit Ziegeln. Die Pluspunkte überwiegen, bietet dieser Werkstoff doch eine hohe Stabilität und vermoost bei korrekter Arbeitsweise nicht. Allerdings sind Metalldächer in Ihrer Anschaffung deutlich teurer – ein Umstand, der im Laufe der Zeit amortisiert wird. Die Preisspanne bewegt sich zwischen 15 und 140 Euro pro Quadratmeter. Zink ist die günstigste, Edelstahl die teuerste Variante. Dabei gilt: Je teurer, desto hochwertiger und beständiger das verwendete Material. Wann eine solche Dacheindeckung Sinn macht, erläutert Ihnen der Fachmann.
Über unseren Experten Julian Vasel

Julian Vasel ist seit 2012 von der Handelskammer Mittelfranken geprüfter Metallbaumeister und war danach einige Jahre in der Schädlingsbekämpfung und Schädlingsprävention als von der Industrie und Handelkammer geprüfter Schädlingsbekämpfer tätig.
Nach einem darauffolgenden Studium begann er als Produktmanager bei DS Digitale Seiten. Als Experte steht er uns für Fragen rund um Schädlingsbekämpfung und Metallbau zur Verfügung.