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Zäune und Tore

Zaun setzen: Kosten & Anleitung für das Aufstellen

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 30. Juni 2022
Lesedauer: 9 Minuten
© ronstik / istockphoto.com

Sie möchten einen Gartenzaun, um Ihr Grundstück eindeutig abzugrenzen oder auch einfach nur, um einen Sichtschutz zu haben? Wir verraten Ihnen, was Sie dabei beachten sollten und welche Kosten diesbezüglich auf Sie zukommen. Zusätzlich erhalten Sie eine kurze Anleitung zum Aufstellen.

Alles auf einen Blick

  • Damit der Gartenzaun optimal passt, müssen Sie zunächst die Pfosten im richtigen Abstand aufstellen beziehungsweise in den Boden einbetonieren. Hierfür verwenden Sie sogenannte Punktfundamente.
  • Zaunelemente grenzen oft einen Garten vom anderen Garten ab. Für welche Seite des Gartens Sie zuständig sind, erfragen Sie bei der Gemeinde.
  • Günstig sind der Maschendrahtzaun und der Mattenzaun, eine weitere gute Variante ist der lebende Zaun, am teuersten sind Zäune aus Beton, Naturstein oder schmiedeeiserne Produkte.
  • Sie können die Montage auch durch einen Fachbetrieb durchführen lassen. Die Kosten für den Montage-Service variieren je nach Region und Material.
  • Je nachdem, ob Sie zum Beispiel eine Toranlage oder sonstige Besonderheiten wie ein schmiedeeiserneres Gartentor möchten, erhöht sich der Preis. Hier ist ein guter Tipp, auf Angebot zu warten.

Vorgehensweise

Ehe Sie einen neuen Gartenzaun setzen, sollten Sie einige Vorarbeiten leisten. Überlegen Sie sich beispielsweise, welches Material Sie verwenden möchten. Achten Sie bei Ihrer Auswahl auf gute Qualität – damit Sie lange etwas davon haben.

Welche Zaunarten gibt es?

  • Holzzaun
  • WPC-Zaun
  • Kunststoffzaun
  • Glaszaun
  • Lebendzaun (zum Beispiel eine Hecke)
  • Zaunelemente aus Beton
  • Maschendrahtzaun
  • Natursteinzaun
  • Schmiedeeisen
  • Gabionen
  • Mattenzaun zum Beispiel aus Bambus als Sichtschutz
  • mit oder ohne Gartentor

Vielfalt und Ausgestaltung sind groß, auch die Höhen sind unterschiedlich. Die meisten Gartenzäune sind zwischen 40 cm und 90 cm hoch, die Sichtschutzzäune in der Regel zwischen 170 cm und 190 cm. Es lohnt sich bei solchen Elementen immer, auf Angebote zu achten und notfalls etwas länger zu warten, um am Preis zu sparen. Denn eine Begrenzung – egal, ob Sichtschutz oder Gartenzaun – baut man nicht alle zehn Jahre neu.

Schritt-für-Schritt-Anleitung Zaun setzen

Schritt 1
In einem ersten Schritt müssen Sie sich entscheiden, welche Form von Gartenzaun Sie bevorzugen. Oft hängt das verwendete Material auch vom zur Verfügung stehenden Budget ab. Bei der Zaunsetzung ist es sinnvoll, sich vorher mit den Nachbarn abzusprechen – egal, ob es gesetzlich notwendig ist oder nicht. Es erhält das gute Verhältnis zueinander.

Schritt 2
Nun müssen Sie die Pfosten aufstellen, an denen später die Zaunfelder befestigt werden. Hierfür sind sogenannte Punktfundamente notwendig, die in Beton gegossen werden. Messen Sie zunächst den Abstand am Boden aus und heben Sie danach das Loch für das Fundament aus. Dies gelingt mit einem Spaten oder mit einem Erdbohrer. Welche Art von Pfosten gesetzt wird und wie, richtet sich vor allem nach der Zaunart. Bei einem Holzzaun reichen beispielsweise Holzpfosten, die auf eine Metall-Bodenhülse gesetzt werden, aus. Das bedeutet, dass die Hülse einbetoniert wird.

Schritt 3
Sind die Pfosten betoniert, entscheiden Sie im nächsten Schritt, ob auch ein Zaunsockel gesetzt werden soll. Sie können hierfür unter anderem sogenannte Rasenborde verwenden. Auch für diese wird der Boden ausgehoben, damit Sie die Borde im Erdreich mit Beton befestigen können. Ebenso ist es möglich, einen Zaunsockel zu mauern.

Info:
Grundsätzlich ist ein Zaunsockel nicht unbedingt notwendig. Beachten Sie aber: Ihr Zaun ist dann nicht nur fest im Boden verankert. Der Zaunsockel sorgt optisch auch für einen sauberen Abschluss und trägt ebenso dazu bei, dass sich der Bereich drumherum einfacher pflegen lässt.

Schritt 4
Nachdem die Zaunpfosten stehen, der Sockel konstruiert ist und alles vollständig trocknen konnte, können Sie die einzelnen Zaunfelder montieren. Sie lassen sich jetzt – mit dem richtigen Werkzeug – leicht ausrichten.

In welchem Abstand sollten Sie Zaunpfosten aufstellen?

In welchem Abstand Sie die im Boden befestigten Zaunpfosten ausrichten müssen, richtet sich nach der Breite der verwendeten Zaunfelder. Bei Verwendung eines Maschendrahts können die Pfosten etwa drei bis vier Meter weit auseinander stehen. Bei einem Holzzaun mit einer Breite von 2,5 Metern müssen die Pfosten logischerweise entsprechend 2,5 Meter weit auseinander stehen. Wenige Zentimeter „Luft“ sind zudem notwendig, damit die Felder problemlos befestigt werden können.

Zuständigkeit

Die Frage, wer für die Montage eines Gartenzauns zuständig ist, beschäftigt viele Hauseigentümer. Hiermit ist nicht gemeint, ob Sie die Einfriedung selbst aufstellen oder eine Fachfirma beauftragen. Es geht vielmehr darum, ob Sie sich darum kümmern müssen oder Ihr Nachbar.

Wer ist für die Zaunmontage zuständig?

Leider lässt sich diese Frage nicht ohne Weiteres beantworten. Fest steht jedoch, dass Sie lediglich eine Seite sowie die Einfriedung am hinteren Bereich des Grundstücks einzäunen müssen. Für die dritte Seite ist definitiv der Nachbar zuständig. Doch welche Seite ist dies? Die rechte oder die linke?

In den Bundesländern Niedersachsen, Berlin und Brandenburg ist die Sachlage klar. In diesen Bundesländern sind Sie stets dafür zuständig, die rechte Zaunseite zu errichten. Gemeint ist die rechte Seite aus der Perspektive, aus der Sie auf Ihr Haus schauen. In anderen Bundesländern ist die Lage leider nicht so eindeutig. Vor dem Setzen sollten Sie sich daher beim zuständigen Bauamt erkundigen, welche Zaunseite Sie errichten müssen.

Wo finde ich Gesetzesvorgaben bezüglich Zaunbau?

Die Nachbargrundstücksgrenze sorgt immer wieder für Streitigkeiten, die bis vor die Gerichte gehen. Eines steht aber auf jeden Fall fest: Eine Begrenzung für den Garten sollte „ortsüblich“ sein, sich also ins Bild fügen. Allgemein gültige, bundesweite Gesetze, was die Rechtsbeziehung zwischen Nachbarn angeht, sind im Bürgerlichen Gesetzbuch ab § 903 zu finden. Höhe und Abstand sind im Nachbarrecht oder in den Bebauungsplänen der Gemeinden festgeschrieben. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, beantragen Sie eine Fachfirma. Hier kennt man sich mit den Vorgaben aus, die vor Ort gelten.



Zaun setzen Kosten

Die Zaunkosten sind stark davon abhängig, welches Material Sie verwenden. Und natürlich davon, ob Sie durch Angebote auf günstigere Preise zurückgreifen können, ob Sie Ihren neuen Gartenzaun selbst setzen oder mit einer fachgerechten Montage setzen lassen.

Wie lange dauert es, einen Gartenzaun oder Sichtschutz zu setzen?

Wie lange die Zaunmontage dauert, lässt sich nicht pauschal beantworten, denn dies hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Auch natürlich abhängig davon, wie viele Meter Zaun Sie benötigen. Schließlich müssen Sie entsprechend mehr Löcher für die Pfosten buddeln, mehr Pfosten setzen, einen langen Zaunsockel errichten und auch mehr Zaunfelder montieren. Auch die Art des Zaunes ist entscheidend. So lässt sich ein Maschendrahtzaun beispielsweise deutlich schneller aufbauen als ein Metallzaun.

Ebenso entscheiden Faktoren wie die Zaunart, die Frage, ob Sie ein Fundament brauchen sowie der Umstand, ob Sie den Zaun selbst errichten oder einen Fachmann beauftragen, über die Höhe der Kosten.

Was kostet es, einen Zaun setzen zu lassen?

Mit Abstand am günstigsten ist ein einfacher Maschendrahtzaun. Bei diesem Modell sind Sie im Zaunbau mit 3 bis 10 Euro pro Meter Zaun dabei. Einfache Zaunelemente aus Holz erhalten Sie ab etwa 10 Euro pro laufendem Meter. Soll es sich um ein exquisiteres Modell handeln, können hierfür bis zu 40 Euro pro Meter anfallen. Hinzu kommen die Kosten für die Zaunpfosten.

Unser Tipp:
Ein Holzzaun wie der sogenannte Jägerzaun muss regelmäßig neu gestrichen werden, um einen optimalen Witterungsschutz zu erhalten. Andernfalls kann es passieren, dass Sie Ihren Zaun in wenigen Jahren erneuern müssen, weil das Holz verrottet ist. Diese laufenden Kosten sind nicht zu unterschätzen.

Einfache Metallstäbe (Stabmatten oder Doppelstabmatten) kosten circa 30 Euro pro Meter. Deutlich teurer ist bereits ein pflegeleichter Kunststoffzaun. Dafür müssen Sie mit ca. 80 bis 110 Euro meterweise rechnen. Noch teurer wird ein reiner Sichtschutz aus Metall. 200 Euro sind hier keine Seltenheit. Ähnlich liegen der Betonzaun und schmiedeeiserne Zäune bei 120 bis 300 Euro. Getoppt wird dies nur von einem Natursteinzaun, der bis zu 350 Euro meterweise kosten kann. Für Besonderheiten müssen Sie selbstverständlich bei jeder Zaunart mehr rechnen. Die Preise sind hier teilweise sehr hoch, gerade, wenn es sich um Spezialanfertigung handelt.

Neben den Materialkosten fallen zudem die Montagekosten an. Einen einfachen Zaun können Sie für ca. 40 bis 100 Euro pro Meter errichten lassen. Kommt zum Beispiel ein Gartentor mit Schloss oder gar ein Einfahrtstor dazu, wird es entsprechend und deutlich teurer.

Steingabionen als Sichtschutzwand in einem Garten
© emer1940 / istockphoto.com

Entscheiden Sie sich jedoch beispielsweise für die Errichtung von Gabionen, liegen die Montagekosten des Fachmannes eher im Bereich zwischen 150 bis 200 Euro, da diese etwas komplizierter zu befestigen sind und unbedingt ein Fundament benötigen. Bei den Handwerkern können die Preisunterschiede allerdings sehr hoch sein. Abhängig vom Betrieb, der Region und den benötigten Stunden. Diese können Sie zum Beispiel mit Eigenleistung reduzieren.



Wer muss den Gartenzaun überhaupt bezahlen?

Hinsichtlich der Kosten kommt es nicht selten zu Streitigkeiten zwischen den Nachbarn, und zwar aus dem folgenden Grund: Die Kosten werden in der Regel geteilt. Ihr Nachbar bezahlt also genauso viel für die Begrenzung wie Sie. Möchten Sie jedoch aus Kostengründen einen einfachen Maschendraht nehmen, während Ihr Nachbar die teuren Gabionen bevorzugt, kann dies zum echten Problem werden. Hier hilft nur, sich auf eine Alternative zu einigen. Sind Sie derjenige, der einen höherwertigen Gartenzaun setzen möchte, mit dem der Nachbar aus Kostengründen nicht einverstanden ist, bleibt Ihnen die Möglichkeit, den Gartenzaun komplett selbst zu bezahlen. Dies sollten sie sich jedoch schriftlich bestätigen lassen.

Grenzt aktuell noch kein Nachbar an Ihr Grundstück an oder ist das angrenzende Grundstück ein öffentliches, erkundigen Sie sich am besten bei der Gemeinde, wie die Regelungen in diesem Fall sind.

Fazit

Ehe Sie Ihren Zaun setzen, sollten Sie genau planen, sich über das Material klar werden sowie die Sachlage mit dem Nachbarn klären – denn hier gelten von Region zu Region unterschiedliche Vorgaben. Danach werden zunächst die Pfosten und der Sockel errichtet, ehe Sie mit dem eigentlichen Zaunbau beginnen. Ob Sie sich für Holz, Kunststoff, Glas oder Naturstein entscheiden, bleibt im Großen und Ganzen Ihnen überlassen, das Endergebnis muss aber vom Gesetzgeber aus ins ortsübliche Bild passen. Sonst droht Ihnen im schlimmsten Fall ein Rückbau. Hier kann es sich lohnen, einen Fachbetrieb zu beauftragen. Er kennt sich mit dem Vorgaben aus und führt die Montage, egal ob Holz, Mattenzaun oder Metallzaun, fachgerecht aus.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.