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Cortenstahl: Eigenschaften, Verwendung, Pflege & Kosten

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 31. Oktober 2024
Lesedauer: 17 Minuten
© Schlosserei.net

Das markante Merkmal von Cortenstahl ist seine rostige Oberfläche, die sich durch eine natürliche Patina bildet und dem Material nicht nur eine einzigartige, warme Optik verleiht, sondern auch als Schutzschicht gegen weitere Korrosion dient. Diese Kombination aus Ästhetik und Funktionalität macht Cortenstahl besonders in modernen Bauprojekten und Landschaftsgestaltungen attraktiv. Doch neben seinen visuellen Reizen bietet er auch praktische Vorteile, die ihn zu einer nachhaltigen und langlebigen Wahl für den Außenbereich machen.

Alles auf einen Blick: 

  • Cortenstahl bildet eine schützende Rostpatina, die vor weiterer Korrosion schützt.
  • Die typischen Einsatzbereiche von Cortenstahl sind Architektur, Gartenbau und Kunst.
  • Cortenstahl ist pflegeleicht, erfordert jedoch eine spezielle Behandlung in feuchten Umgebungen.
  • Die Kosten für Cortenstahl variieren stark je nach Anwendung, Materialstärke und Bearbeitung.
  • Eigentlich für den Brückenbau gedacht, findet man das Material heute vor allem in Gärten: vom Beetstecker bis zum Hochbeet.

Cortenstahl: Kostenüberblick

KostenpositionPreis
Cortenstahlplatteabhängig von der Stärke und Größe (Beispiel: 100 x 100 Zentimeter, 2 Millimeter dick und entgratet: 135 Euro)
Gartenausstattungselemente (zum Beispiel Rasenkanten, Pflanzkästen oder Sichtschutz)ab 10 Euro
Küchenarbeitsplatteab 40 Euro pro Quadratmeter

Was ist Cortenstahl?

Der Name „Corten“ stammt aus dem Englischen und setzt sich aus zwei Begriffen zusammen: COR steht für corrosion resistance (Korrosionsbeständigkeit) und TEN für tensile strength (Zugfestigkeit). Diese Aufschlüsselung macht bereits deutlich, um was für ein Material es sich bei Cortenstahl handelt: einen wetterfesten und besonders zugfesten Baustahl, der bestens für den Einsatz in der Architektur und in der Landschaftsgestaltung geeignet ist. Mehr noch: Selbst die Kunstbranche hat das Material für sich entdeckt, weil es eine Patina bildet, die eine ganz eigene Ästhetik schafft.

Ein Gartendekoelement in Form eines Vogels aus Cortenstahl
Cortenstahl wird immer häufiger in der Gartengestaltung als Dekoration eingesetzt © Schlosserei.net

Cortenstahl wurde in den 1930er Jahren entwickelt, um eine Lösung für den Brückenbau zu bieten, die weder ständige Beschichtungen noch Wartungsarbeiten erfordert. Die Legierung, durch die das Material so bekannt ist, wurde 1932 patentiert. Das Material entwickelt seine schützende Rostschicht übrigens am besten in Umgebungen, in denen es abwechselnd nass und trocken wird. Dadurch kann die Patina „reifen“ und eine dichte, schützende Schicht bilden. In Gebieten mit ständig hoher Luftfeuchtigkeit oder an Orten, die dauerhaft nass bleiben, ist dieser Wechsel eingeschränkt und die Schutzschicht kann sich nicht vollständig ausbilden.

Kann Cortenstahl rosten?

Diese Stahlart entwickelt eine stabile Rostschicht, die das weitere Rosten verhindert. Diese Eigenschaft macht den Baustahl äußerst widerstandsfähig gegenüber Witterungseinflüssen und sorgt für eine lange Lebensdauer. Verantwortlich dafür ist eine Oxidschicht, die sich aufgrund spezieller Legierungselemente auf der Oberfläche bildet. Sie ist besonders dicht und lässt kaum Sauerstoff hindurch. Damit sich die schützende Sperrschicht überhaupt bilden kann, muss der Stahl abwechselnd trockenen und feuchten Bedingungen ausgesetzt sein.

Ist Cortenstahl umweltfreundlich?

Wetterfester Baustahl gilt als umweltfreundliches Material. Er zeichnet sich durch eine außergewöhnlich lange Lebensdauer aus, erfordert keine Lackierung und ist vollständig recycelbar. Cortenstahl enthält geringe Mengen (unter 1 Prozent an hochwertigem Kupfer und Chrom, die fest im Metall integriert sind. Diese Bestandteile verleihen dem Material – ähnlich wie Edelstahl – eine nahezu unbegrenzte Haltbarkeit und schützen es zuverlässig vor Durchrostung.



Welche Eigenschaften hat Cortenstahl?

  • einzigartige Optik
  • Stahl korrodiert nicht weiter
  • Barrierewirkung gegen Wasser und Sauerstoff 
  • lange Lebensdauer
  • weniger pflegeintensiv
  • vollständig recyclebar

Wie entsteht die typische Rostpatina auf Cortenstahl?

Die typische Rostpatina auf Cortenstahl entsteht durch einen natürlichen Korrosionsprozess, der durch den Wechsel von Feuchtigkeit und Trockenheit in der Umgebung gefördert wird. Dieser Prozess verläuft in mehreren Schritten:

1. Initiale Rostbildung

  • Wenn Cortenstahl zum ersten Mal der Witterung ausgesetzt wird, reagiert die Oberfläche mit Sauerstoff und Feuchtigkeit in der Luft. Dies führt zur Bildung von Eisenoxid, was als gewöhnlicher Rost beginnt. Zu diesem Zeitpunkt sieht der Stahl ähnlich wie normaler Baustahl aus, der gerade zu rosten beginnt.

2. Entwicklung der Schutzschicht

  • Anders als bei herkömmlichem Stahl, der weiter durchrostet, bildet sich bei Cortenstahl durch seine spezielle Legierung eine dichte und stabile Oxidschicht. Diese Schicht besteht aus einer Kombination von Eisenoxid und den beigefügten Legierungselementen wie Kupfer, Chrom, Nickel und Phosphor.
  • Diese Elemente sorgen dafür, dass die Oxidschicht sich mit der Zeit verdichtet und weniger durchlässig für Feuchtigkeit und Sauerstoff wird, was den darunterliegenden Stahl schützt.

3. Wechsel von Feuchtigkeit und Trockenheit

  • Die Schichtbildung wird durch den wiederholten Wechsel von nassen und trockenen Phasen unterstützt. In der Feuchtigkeitsphase bildet sich der Rost, während in der Trockenphase die Rostpartikel schrumpfen und verdichten, wodurch die schützende Patina entsteht. Diese Phasen müssen regelmäßig stattfinden, um die Schicht dauerhaft zu stabilisieren.

4. Stabilisierung der Patina

  • Mit der Zeit wird die Rostpatina immer dichter und bildet eine dünne, gleichmäßige Schutzschicht, die das darunterliegende Metall vor weiterer Korrosion bewahrt. Dieser Prozess kann mehrere Monate bis Jahre dauern, abhängig von den Umgebungsbedingungen wie Feuchtigkeit, Temperatur und Luftzirkulation.

5. Optische Veränderung

  • Während sich die Patina entwickelt, verändert sich die Farbe von einem anfänglichen hellen Rostton zu einem dunkleren, satteren Rotbraun oder orangebraun. Dieser Farbton variiert je nach Umgebung und Exposition.

Die schützende Patinaschicht sorgt dafür, dass der Cortenstahl im Gegensatz zu herkömmlichem Stahl nicht weiter korrodiert, sobald sie vollständig ausgebildet ist. Damit diese Patina optimal wirkt, sollten die Bedingungen für den Wechsel zwischen feuchten und trockenen Phasen gegeben sein.

Wie schnell bildet sich die Rostschicht auf Cortenstahl?

Bei der Bildung der gewünschten Rostschicht kommt es sehr auf den Standort und die Witterungsbedingungen an. Herrschen ideale Verhältnisse, dann können die ersten Roststellen bereits nach ein paar Tagen entstehen. Je wechselhafter das Wetter, desto schneller schreitet der Prozess voran. Bis sich der Rost vollständig über dem ganzen Objekt gebildet hat, können mehrere Monate vergehen. Bis die Patinabildung gänzlich abgeschlossen ist, sollten Sie allerdings bis zu drei Jahren einplanen, was auch von der Qualität des Materials abhängt und in welchem Stadium Sie es erhalten haben. In dieser Zeit müssen Sie es vor Staunässe schützen, zum Beispiel indem Sie eine Drainageschicht wie Kies unter den Stahl legen und für Wasserablauf sorgen. 

Sollte man Cortenstahl versiegeln?

Obwohl Cortenstahl als wetterfest gilt und nicht weiter rostet, kann es dennoch sinnvoll sein, ihn in manchen Fällen zu versiegeln. Zu Beginn neigt die Rostschicht nämlich zum Abfärben, was auf darunterliegenden Flächen zu unschönen Verfärbungen führen kann. Eine Versiegelung verhindert dies. In Bereichen mit Wasser oder in Wassernähe kann eine Versiegelung den Übergang von Rost ins Wasser verhindern. Wenn ein bestimmter Rostzustand bei den Cortenstahlplatten beibehalten werden soll – etwa aus ästhetischen Gründen – ist eine Versiegelung ebenfalls empfehlenswert, da Cortenstahl seine Optik immer wieder verändert.

Vorteile und Nachteile von Cortenstahl

VorteileNachteile

bildet eine schützende Rostpatina, die vor weiterer Korrosion schützt (Edelrost)

Cortenstahlplatten sind teurer als herkömmlicher Baustahl

erfordert keine Lackierung oder zusätzliche Korrosionsschutzmittelin sehr feuchten oder salzhaltigen Umgebungen (etwa Küstenregionen) kann die Schutzpatina nicht richtig wirken
die Rostoptik wird oft als ansprechend und architektonisch interessant empfundenbei falscher Anwendung kann sich Rostwasser auf benachbarten Oberflächen ablagern und Flecken verursachen
vollständig recycelbar und benötigt keine umweltschädlichen Lackees kann Monate bis Jahre dauern, bis die schützende Schicht auf einer Cortenstahlplatte vollständig ausgebildet ist
beständig gegen wechselnde Wetterbedingungen, solange diese Phasen von Trockenheit beinhaltenerfordert teilweise spezielle Werkzeuge und Kenntnisse bei der Verarbeitung
ähnlich stabil wie herkömmlicher Baustahl, aber mit zusätzlichem Korrosionsschutzdie Farbe der Patina verändert sich über die Zeit und ist von den Umgebungsbedingungen abhängig
die Patina schützt die Oberfläche dauerhaftWasseransammlungen können die Bildung der Patina stören und zu verstärkter Korrosion führen

In welchen Bereichen wird Cortenstahl eingesetzt?

Besonders beliebt ist das Material in der Architektur, ebenso ist er mittlerweile aber auch ein fester Bestandteil in der Landschaftsgestaltung sowie im Gartenbau. Selbst in der Kunst kommt dieses Material zum Einsatz, um die rostige Oberfläche als Gestaltungselement zu nutzen. Folgende Einsatzmöglichkeiten gibt es: 

  • als Baumaterial: Das ursprünglich für den Brückenbau entwickelte Material wird heute vielseitig eingesetzt. Cortenstahl-Fassaden verleihen modernen Bauwerken einen industriellen, aber gleichzeitig warmen und natürlichen Charakter. Dabei ist die Balance wichtig, um Harmonie zwischen den Materialien zu schaffen. Auch der Einsatz an der richtigen Wetterseite eines Gebäudes sollte genau geplant werden, da Cortenstahl besser auf der Seite des Gebäudes eingesetzt wird, die besonders stark den Witterungseinflüssen ausgesetzt ist.
  • im Außenbereich: Die Oxidationsschicht eignet sich bestens für langlebige Anwendungen wie Brücken, Fassaden und Skulpturen, die über Jahrzehnte im Freien stehen können, ohne große Wartung zu erfordern. Aber auch Mülltonnenverkleidungen und sogar Zaunarten sind zum Teil aus Cortenstahl gefertigt.
Eine moderne Brücke aus Cortenstahl in einem Waldabschnitt
Der Brückenbau war das Ursprungseinsatzgebiet für Cortenstahl © Schlosserei.net
  • im Innenbereich: Das raue, orange-braune Metall erzeugt spannende Kontraste zu Materialien wie Holz oder Beton und kann Innenräumen eine besondere, rustikale Eleganz verleihen. Da im Innenbereich keine natürliche Rostbildung stattfindet, können Sie den Stahl im Freien vorrosten und dann mit einer Versiegelung versehen, um die Optik zu bewahren, ohne Rostflecken zu verursachen.
  • im Garten- und Landschaftsbau: Pflanzbehälter, Wasserobjekte, Sichtschutzwände oder Hochbeete aus Cortenstahl sind wetterfest und sorgen für eine moderne, aber natürliche Atmosphäre. Besonders in Kombination mit Pflanzen und Grünflächen schafft Cortenstahl einen schönen Kontrast und verstärkt die Wirkung von Gartenlandschaften.
  • in der Kunst: Cortenstahl wird in der Kunst oft verwendet, um Skulpturen und Kunstinstallationen im Außenbereich zu schaffen. Seine einzigartige Fähigkeit, sich im Laufe der Zeit zu verändern sowie Farbtiefe und Textur bringen zusätzlich Lebendigkeit in die Kunstwerke und Installationen.


Welche Rolle spielt die Sperrschicht bei einer Cortenstahlplatte?

Die Sperrschicht spielt eine wichtige Rolle, wenn es um die Vermeidung von Problemen bei der Verwendung von Cortenstahl, insbesondere im Kontakt mit anderen Materialien oder empfindlichen Oberflächen, geht. Obwohl der Edelrost so konzipiert ist, dass sich eine schützende Patinaschicht bildet, die die weitere Korrosion stoppt, kann Rostwasser auf benachbarte Materialien gelangen und dort unschöne Flecken verursachen. Eine Sperrschicht kann hier Abhilfe schaffen.

Funktionen und Bedeutung der Sperrschicht

  1. Vermeidung von Rostwasser-Flecken und Schutz von angrenzenden Bauteilen: Eine Sperrschicht verhindert Flecken auf angrenzenden Oberflächen, indem sie den Kontakt zwischen dem ablaufenden Wasser vom Cortenstahl und empfindlichen Oberflächen unterbricht.
  2. Verlängerung der Haltbarkeit: Eine Sperrschicht schützt nicht nur andere Materialien, sondern kann auch verhindern, dass sich in den Konstruktionsbereichen, wo der Edelrost in direktem Kontakt mit anderen Metallen steht, Kontaktkorrosion bildet.

Sperrschichtarten

  • Physische Barrieren: Hierbei können beispielsweise Dichtungen oder spezielle Bauelemente genutzt werden, um den direkten Kontakt mit empfindlichen Materialien zu verhindern.
  • Imprägnierungen oder Beschichtungen: Diese können auf den Cortenstahl selbst oder die angrenzenden Materialien aufgetragen werden, um das Auswaschen von Rostwasser zu minimieren.

Wie unterscheidet sich Cortenstahl von normalem Stahl?

Während normaler Stahl kontinuierlich rostet und ohne Schutzmaßnahmen schließlich durchrostet, bildet Cortenstahl eine stabile Oxidationsschicht, die den Rostprozess stoppt. Wegen dieser Eigenschaft ist Cortenstahl bestens für den Einsatz im Außenbereich geeignet und es wird nicht sonderlich viel Pflege benötigt, um die gewünschte Optik zu erhalten.

Vergleich von Cortenstahl, Edelstahl und normalem Baustahl

KriteriumCortenstahlEdelstahlnormaler Baustahl
Korrosionsbeständigkeitbildet eine Rostpatina, die vor weiterer Korrosion schütztsehr hohe Korrosionsbeständigkeit, besonders bei Legierungen mit hohem Chromanteilmuss regelmäßig behandelt oder beschichtet werden, um Korrosion zu verhindern
Pflegeaufwandgering, sobald die Patina vollständig entwickelt istsehr gering, da Edelstahl nicht rostethoch, da es regelmäßigen Schutzanstrich erfordert, um Rost zu vermeiden
Optikeinzigartige rostige Patina, die sich im Laufe der Zeit entwickeltglatte und glänzende Oberfläche, oft in modernen Designs verwendetklassische graue Optik, wird oft überlackiert oder beschichtet; bietet vielfältige Beschichtungsmöglichkeiten
Kostenhöher als normaler Stahl, da die Legierung spezieller isthöchste Kosten unter den gängigen Stahlsorten aufgrund der Legierungsmetalleam günstigsten, da keine speziellen Legierungen benötigt werden
Verarbeitungerfordert spezielle Werkzeuge und Fachwissen für eine gleichmäßige Patinaeinfacher zu verarbeiten, aber schwerer zu schweißen als normaler Stahlleicht zu verarbeiten, gängig für Bauprojekte; für schwere oder besonders belastete Bauteile wird oft normaler Stahl mit höherer Festigkeit bevorzugt
Einsatzgebietevor allem im Außenbereich für Fassaden, Brücken, Skulpturen und Gartenbauin Bereichen mit hoher Hygieneanforderung, wie Küchen, medizinischen Anlagen und Architekturelementenüberall im Bauwesen, für tragende Strukturen und allgemeine Metallarbeiten
Lebensdauersehr lange Lebensdauer durch die Patina, solange keine ständige Feuchtigkeit vorhanden istextrem langlebig und widerstandsfähig gegen die meisten Umweltbedingungenabhängig von der Pflege und dem Schutz vor Korrosion, oft kürzer als Cortenstahl und Edelstahl
HINWEIS:
Elemente, die unter der Bezeichnung „Edelrostoptik“ verkauft werden, bestehen oft aus normalem Stahl. Trotz optischer Ähnlichkeit rostet normaler Stahl nach wenigen Monaten im Freien vollständig durch, was nicht nur ein ästhetisches Problem darstellt, sondern auch eine Gefahr für Kinder und Tiere sein kann, die mit den scharfkantigen, durchgerosteten Oberflächen in Kontakt kommen könnten.

Wie wird Cortenstahl verarbeitet?

Die Verarbeitung von Cortenstahl unterscheidet sich aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften und der Bildung der Rostpatina deutlich von der Bearbeitung herkömmlicher Stahlsorten. Da die Patina für den Schutz des Stahls entscheidend ist, muss bei der Verarbeitung darauf geachtet werden, dass diese Schutzschicht nach Bearbeitungsvorgängen wie Schneiden oder Schweißen vollständig wiederhergestellt wird. 

  • Das Schneiden von Cortenstahl mit herkömmlichen Verfahren wie dem Plasmaschneiden, Laserschneiden oder dem Wasserstrahlschneiden sorgt für freigelegte Kanten, die noch keine schützende Rostpatina entwickelt haben. Um die Bildung der Patina an diesen Kanten zu gewährleisten, müssen sie mit der Witterung oder spezielle Rostbeschleuniger in Kontakt kommen.
  • Das Schweißen von Cortenstahl erfordert spezielle Schweißzusätze, damit die Korrosionsbeständigkeit aufrechterhalten werden kann. Werden normale Schweißdrähte verwendet, hat das den Nachteil, dass der geschweißte Bereich schneller rostet und die Korrosionsbeständigkeit beeinträchtigt wird. Nach dem Schweißen müssen die Schweißnähte ebenfalls der Witterung ausgesetzt werden, damit sich eine durchgängige Patina entwickelt.
  • Beim Biegen und Formen von Cortenstahl darf die Patina nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, da freigelegte Stellen durch erneute Witterungseinwirkung geschützt werden müssen. Dickere Bleche, wie sie vorzugsweise im Fassadenbau zum Einsatz kommen, erfordern zudem spezielle Werkzeuge und Maschinen, um das Material präzise zu bearbeiten.
INFO:
Achten Sie bei der Bearbeitung von Cortenstahl auf geeignete Schutzmaßnahmen. Der dabei entstehende Metallstaub kann gesundheitsschädlich sein, wenn Sie ihn einatmen. Verwenden Sie immer einen Atemschutz und achten Sie auf eine gute Belüftung des Arbeitsplatzes.


Welche Pflege benötigt Cortenstahl?

In feuchten oder ständig nassen Umgebungen sollten Sie den Stahl gelegentlich reinigen, um stehendes Wasser zu vermeiden. Es könnte die Schutzschicht langfristig beeinträchtigen. Nutzen Sie Cortenstahl im Innenbereich oder in Kombination mit empfindlichen Oberflächen, ist es empfehlenswert, spezielle Versiegelungen zu verwenden, um Rostablagerungen zu vermeiden.

Weiterhin sollten Sie den Kontakt zu unedlen Metallen wie Zink oder Aluminium verhindern, da er die Bildung der Patina stören kann. Nach der Bearbeitung sollte die Oberfläche regelmäßig gereinigt werden, um Staub und Schmutz zu entfernen, da sie die Oxidation behindern könnten.

Wenn Cortenstahl im Garten eingesetzt wird, zum Beispiel als Hochbeet, dann achten Sie darauf, dass der Boden unter dem Stahl gut entwässert ist. Eine zu starke Staunässe kann die Rostschicht beschädigen und die Lebensdauer des Materials verkürzen.

Was kostet Cortenstahl?

Die Kosten für Produkte mit dem Edelrost hängen stark von der Materialstärke und der Verarbeitung ab – und auch davon, was genau Sie zu kaufen planen. Ein einfaches Blech kostet oftmals weniger, als wenn Sie ein fertiges und schlichtes Sichtschutzelement kaufen: Die Kosten liegen über 50 Prozent unter dem fertigen Modell.

Kostenübersicht verschiedener Cortenstahl-Produkte

KostenfaktorPreis
Cortenstahlplatte (100 x 100 Zentimeter, 2 Millimeter stark)circa 135 Euro
Pflanzkübelab 100 Euro
Küchenarbeitsplatteab 40 Euro pro Quadratmeter
Sichtschutzelement (180 x 90 Zentimeter)ab 250 Euro

Die tatsächlichen Preise können sich hiervon unterscheiden, abhängig vom Anbieter und der gewünschten Ausführung.

Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

  1. Achten Sie darauf, dass Cortenstahl in feuchten Umgebungen nicht dauerhaft Nässe ausgesetzt ist, da dies die Schutzpatina beschädigen kann.
  2. Verwenden Sie spezielle Versiegelungen oder Schutzanstriche, wenn der Edelrost im Innenbereich eingesetzt wird, um Rostflecken auf angrenzenden Flächen zu vermeiden.
  3. Planen Sie ausreichend Zeit für die Bildung der Rostpatina ein, da dieser Prozess mehrere Monate dauern kann.
  4. Setzen Sie Cortenstahl nicht in maritimen oder industriellen Umgebungen ein, da Salz und saure Emissionen die Schutzschicht zerstören können.
  5. Berücksichtigen Sie, dass die Montage und Verarbeitung von Cortenstahl das Fachwissen eines Schlossers und spezielle Werkzeuge erfordert.


Fazit

Cortenstahl ist ein witterungsbeständiger Baustahl, der durch seine Rostpatina einzigartig aussieht und gleichzeitig langlebig ist. Die Schutzschicht macht ihn besonders pflegeleicht und widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen. Cortenstahl wird vor allem in der Architektur, im Gartenbau und in der Kunst verwendet, da er optisch auffällt und gleichzeitig funktional ist. Auch im Innenbereich kann er gut eingesetzt werden. Allerdings sollten Sie ihn dann mit einer speziellen Versiegelung aus dem Fachhandel behandeln, um das Abfärben von Rost auf Böden und angrenzende Flächen zu verhindern. Zu beachten sind zudem die höheren Anschaffungskosten sowie die Notwendigkeit, den Stahl anfangs in besonders feuchten Umgebungen zu schützen, um seine Langlebigkeit zu gewährleisten.

Cortenstahl: Häufig gestellte Fragen

Wie lange hält die Patina von Cortenstahl?

Die Patina ist eine permanente Schutzschicht, die das Material über Jahre hinweg schützt. Sobald sie vollständig ausgebildet ist, bleibt sie stabil und schützt das darunterliegende Material vor Korrosion.

Welche Materialstärken sind für Cortenstahl erhältlich? 

Cortenstahl ist in verschiedenen Stärken erhältlich, die gängigsten liegen zwischen 2 und 10 Millimetern. Dickere Platten werden vor allem für Fassaden und tragende Strukturen verwendet. 

Kann Cortenstahl in feuchten Regionen verwendet werden?

Wenn Cortenstahl in einem Umfeld steht, wo er permanent Feuchtigkeit ausgesetzt ist, zum Beispiel in Küstenregionen mit hoher Salzbelastung oder in Regionen mit dauerhafter Nässe, bleibt die Rostbildung aktiv. Dies kann dazu führen, dass die Korrosion unter der Oberfläche weitergeht, weil die Patina nicht ausreichend verdichtet wird, um den Stahl langfristig zu schützen. In solchen Umgebungen kann Cortenstahl schneller rosten und möglicherweise sogar schneller durchrosten als normaler Stahl mit einer geeigneten Schutzbeschichtung (z. B. Verzinkung oder Lackierung).

Wie kann ich die Langlebigkeit von Cortenstahl gewährleisten?

Die Langlebigkeit von Cortenstahl kann durch richtige Pflege und gelegentliche Reinigung sichergestellt werden. Vermeiden Sie den Einsatz in ständig feuchten oder sauren Umgebungen, um die Schutzpatina nicht zu beschädigen. 

Kann ich Cortenstahl selbst verarbeiten?

Ja, Cortenstahl kann selbst verarbeitet werden, erfordert jedoch spezielle Werkzeuge und Fachwissen. Für größere Projekte oder komplizierte Designs ist es ratsam, einen Fachbetrieb hinzuzuziehen. 

Warum ist Cortenstahl teurer als normaler Stahl?

Cortenstahl ist teurer, weil er eine spezielle Legierung enthält, die die Bildung der schützenden Rostpatina ermöglicht. Zudem sind Verarbeitung und Transport aufgrund seines Gewichts und der Materialdicke kostspieliger.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.