Ein selber gebauter Carport wird oft mit deutlich niedrigeren Kosten verbunden als eine Überdachung vom Fachmann. Doch was ist zu beachten, wenn der Carport selber gebaut wird? Erfahren Sie mehr dazu bei Schlosserei.net!
Ein selber gebauter Carport gilt als kostengünstige Alternative zur herkömmlichen Garage, die trotz ihrer eleganten Ausführung Schutz vor Witterung bietet. Diese Überdachungen sind darüber hinaus deutlich schneller aufgebaut als eine feststehende Garage – nichtsdestotrotz müssen auch beim Bau eines Carports einige Dinge beachtet werden. Besonders wichtig ist dabei die Wahl zwischen dem eigenständigen und dem fachmännischen Bau.
Vor- und Nachteile des selbstständigen Baus eines Carports
Wer einen eigenen Carport im Garten haben möchte, zieht meistens in Betracht, den Carport selber zu bauen. Hier ist der Aufwand allerdings unverhältnismäßig größer als bei der Anstellung eines Profis: Bauen Sie den Unterstand eigenständig, müssen Sie für den Carport nicht nur die Materialien besorgen, sondern auch das benötigte Werkzeug. Hinzu kommen die körperliche Anstrengung und der zeitliche Aufwand. Nicht zuletzt müssen Sie auch bedenken, dass ein Laie ein solches Projekt nicht so fachgerecht und versiert umsetzen kann wie ein Profi – besonders bei Carports kann dies gefährlich werden, wenn sich Gebäude, Autos oder Menschen in der Nähe oder in dem Unterstand befinden.
Mit der Arbeit eines Profis wirken Sie Baufehlern entgegen und sparen nicht nur Zeit, sondern oft auch Geld: Ein schlecht gebauter Carport muss oft schon nach wenigen Jahren erneuert werden und auch das Werkzeug kostet Geld. Überdachungen, die von einem ausgebildeten Profi aufgebaut werden, halten nicht selten sogar Jahrzehnte – die Kosten für den selber gebauten Carport sind damit nicht immer die niedrigsten. In der Regel lohnt sich die Investition in ein hochwertiges, professionell gebautes Modell.
Einflussfaktoren bei der Planung
Bevor Sie selbst mit dem Bau des Carports beginnen, sollten Sie sich eine Übersicht über die einzelnen Faktoren verschaffen, die für Ihren Unterstand von Bedeutung sein können.
Fundament
Machen Sie sich zunächst bewusst, dass Sie bei den meisten Modellen ein Fundament benötigen werden. Im Idealfall wird dieses aus Beton gegossen, da der Untergrund so besonders standhaft ist und der Carport stabil stehen kann. Dabei haben Sie die Wahl zwischen einem Punkt- oder einem Streifenfundament, kleinere Carports werden manchmal auch durch einfache Schraubfundamente befestigt. Ein Punktfundament eignet sich vor allem für kleinere Modelle, während ein Rahmenfundament auch große Gebäude problemlos trägt. Werden die Standpfeiler ohne Schutz in den Boden gerammt, tragen vor allem hölzerne Modelle Schäden durch Fäulnis davon. Im schlimmsten Fall knickt der Carport als Folge ein und beschädigt Fahrzeuge oder umliegende Gebäude.
Größe und Standort
Zur Standfestigkeit eines selber gebauten Carports gehört auch die Berücksichtigung der Größe und des Standorts.
Hinsichtlich des Standorts wird grundsätzlich zwischen frei stehenden Modellen und Carports, die mit einer Seite an einer Gebäudewand befestigt sind, unterschieden. Der Standort sollte natürlich möglichst wind- und regengeschützt sein – wichtig ist jedoch auch, dass der Unterstand mit dem Auto leicht erreichbar ist.
Bevor Sie den Carport selber bauen oder von einem Fachmann bauen lassen, sollten Sie sich zudem überlegen, wie groß dieser werden soll. Ein einzelner Unterstand bietet lediglich Platz für ein Auto, während ein Doppelcarport sich auch für mehrere Fahrzeuge eignet. In einem größeren Unterstand können Sie zudem Gartengeräte, Mülltonnen, Fahrräder und andere Gerätschaften unterbringen. Den meisten Platz bieten Mehrfach- oder Reihencarports, die eine Erweiterung des Doppelcarports darstellen. Die Seitenlänge sollte mindestens fünf Meter betragen, die Breite mindestens drei Meter. Eine Höhe von über zwei Metern ist nötig, um ein bequemes Aussteigen aus dem Fahrzeug möglich zu machen. Die einzelnen Maße variieren natürlich je nach Fahrzeugklasse, sollten aber immer großzügig bemessen werden, um das Auto wirklich gänzlich vor Witterung zu schützen.
Baugenehmigung
Egal, ob Sie den Carport selber bauen oder von einem Fachmann errichten lassen – in jedem Fall müssen Sie dafür sorgen, dass eine möglicherweise nötige Baugenehmigung eingeholt wird. Diese erhalten Sie beim zuständigen Bauamt, bei dem Sie in der Regel Unterlagen wie die Baupläne einreichen müssen. Ob eine solche Genehmigung notwendig ist, ist von Bundesland zu Bundesland verschieden – informieren Sie sich daher rechtzeitig über die Bauordnung Ihres Landes. Bei einer Missachtung drohen häufig Bußgelder oder der Abriss des Gebäudes. Achten Sie darüber hinaus auf weitere Vorschriften, zu denen zum Beispiel die Einhaltung eines Mindestabstandes von drei Metern zum Nachbargrundstück gehören kann.
Material und Design
Ebenfalls nicht zu vernachlässigen sind das Design und das Material für den Carport. Gängige Materialien sind Holz und Aluminium, wobei Holz besonders beliebt ist. Dieses Material besitzt eine natürliche Optik und kann durch verschiedene Anstriche in einer beliebigen Farbe gestrichen werden. Dennoch muss Holz gepflegt werden: Mit Schutzanstrichen wird verhindert, dass Regen und andere Witterungseinflüsse dem Material schaden und das Holz zu faulen beginnt.
Aluminium ist dagegen deutlich robuster und benötigt keine schützende Lasur, überzeugt viele Gartenbesitzer jedoch nicht hinsichtlich der Optik. Auch dieses Material kann durch Pulverbeschichtungen gefärbt werden. Daneben wird immer häufiger Stahl verwendet – im Gegensatz zu Holz ist es für Laien allerdings deutlich schwieriger, einen Carport aus Stahl selber zu bauen. Für welches Material Sie sich letztlich entscheiden, hängt also vorrangig von Ihrem Geschmack und dem verbundenen Pflegeaufwand ab.
Dach und Statik
Zur Optik des Carports trägt auch das Dach bei. Viele Gartenbesitzer wählen ein klassisches Satteldach, das zu anliegenden Wohnhaus passt, einige lassen ein schlichtes Flachdach anbauen. Das Flachdach hat hier den Vorteil, dass es zum einen modern wirkt und zum anderen deutlich leichter als eine andere Dachform ist.
Das Gewicht des Dachs hat nämlich Einfluss auf die Statik des Unterstands: Je schwerer das Dach, desto mehr Gewicht ruht auf den Standpfeilern, die dieses tragen müssen. Für die Statik ist eine exakte Berechnung nötig, um absolut sicherzustellen, dass der Carport sicher steht und auch bei Wind und Schneelasten auf dem Dach nicht einstürzt. Zusätzlich angebrachte Holzbögen können das Gewicht gleichmäßig auf die Stützbalken verteilen.
Vorgehensweise beim Bau
Haben Sie diese ersten Planungsschritte für Ihren Carport abgeschlossen, kann der Bau beginnen. Der Ablauf und die Vorgehensweise sind dabei wiederum maßgeblich davon abhängig, ob Sie den Carport selber bauen oder einen Fachmann engagieren, der den Bau für Sie erledigt.
Mit der Anstellung eines Fachmanns erhalten Sie einen raschen und kompetenten Aufbau des gewünschten Modells. Dazu müssen Sie lediglich den Profi beauftragen, der im Anschluss mit Ihnen Details abklärt – in diesem Schritt haben Sie die Möglichkeit, noch kleine Änderungen einzuplanen. Außerdem kann Ihnen der Profi sagen, welche Ihrer Vorstellungen und individuellen Wünsche tatsächlich realisierbar sind. Danach wird der Carport vom Fachmann aufgebaut und Ihnen übergeben.
Wenn Sie den Carport ohne professionell Unterstützung bauen, müssen Sie sämtliche Arbeiten selbst übernehmen: Dies beginnt bereits bei der Anfertigung eines detaillierten Plans und führt über die Beschaffung der Werkzeuge bis zum eigentlichen Aufbau. Nach diesen Schritten können Sie mit dem Bau des Carports beginnen und als erstes das Fundament betonieren oder legen. Dieses muss trocknen, erst dann kann im Anschluss der Carport errichtet werden. Dabei müssen die einzelnen Balken und insbesondere die Stützen fest verankert und montiert werden – schon kleine Fehler können dazu führen, dass der Unterstand instabil ist! Bei einem Holzcarport müssen die einzelnen Balken nach der Errichtung mit einer Schutzlasur bestrichen werden. Darüber hinaus muss natürlich auch das Dach angebracht werden, das je nach Beschaffenheit und Optik mit Ziegeln gedeckt wird.