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MIG/MAG Schweißen: Funktion, Anwendung und Geräte

Schlosserei.net Team
Verfasst von Schlosserei.net Team
Zuletzt aktualisiert: 01. Juni 2021
Lesedauer: 3 Minuten
Beim MIG und MAG Schweißen brennt ein Lichtbogen in einem Gas, der das Metall verflüssigt. Mit gutem Gerät und einiger Erfahrung ist die Schweißnaht am Ende nicht sichtbar. © gordonsaunders / crestock.com

Das MIG/MAG Schweißen hat sich als sehr effektive und einfach durchzuführende Schweißmethode etabliert, die sich für die verschiedensten Metallarten eignet. Lesen Sie hier auf Schlosserei.net, wie MIG und MAG Schweißen funktioniert und wozu die Verfahren eingesetzt werden.

MIG/MAG Schweißen
Beim MIG und MAG Schweißen brennt ein Lichtbogen in einem Gas, der das Metall verflüssigt. Mit gutem Gerät und einiger Erfahrung ist die Schweißnaht am Ende nicht sichtbar. © gordonsaunders / crestock.com

Schweißen dient der Herstellung einer unlösbaren Verbindung von Bauteilen unter Anwendung von Wärme. Geschweißt wird in vielen Gewerken, etwa im Kfz-Bereich oder im Metallbau. Schlosser schweißen z.B. Verbindungen zwischen Balkongittern oder Türen und Toren aus Stahl. Beim Schweißen wird Metall verflüssigt und ein Schweißgut aufgebracht, sodass eine Verbindung entsteht. Wurde gut und mit dem richtigen Material geschweißt, ist die Schweißnaht am Ende nicht oder kaum sichtbar.

MIG/MAG Schweißen: Funktionsweise

Das MIG/MAG Schweißverfahren gehört zu den Lichtbogenschweißverfahren und zeichnet sich durch den Metall-Schutzgas-Schweißprozess aus. Ein Lichtbogen liefert die benötigte Wärme, um die Schweißstelle und einen Metalldraht zu schmelzen, der durch das Schweißgerät geführt wird.

Dieser Draht ermöglicht zum einen die Stromleitung vom Gerät zum Lichtbogen. Daher wird er auch als Elektrode bezeichnet. Zum anderen liefert der Metalldraht das Schweißgut, das das Metall verbindet. Der automatisch durch das MIG/MAG Schweißgerät geführte Draht ist von einer Düse umgeben, aus der Schutzgas austritt. Dieses Gas verhindert die Oxidation bei der Schweißnaht und verhindert, dass diese porös und spröde wird.

Aktives und inertes Schutzgas

Bei einem MAG-Schweißgerät wird dazu aktives Gas verwendet. Daher steht MAG für Metall-aktiv-Gas-Schweißen. Ein Gasgemisch aus Argon und Kohlenstoffdioxid fördert die Reaktion mit dem zu schmelzenden Material. Wird reines co2 verwendet, ist die Abschmelzleistung sehr begrenzt.

MIG steht für Metall-inert-Gas-Schweißen. Reines Argon oder Helium sind inert, weil sie keine chemische Verbindung mit dem Material eingehen. Beide Schutzgas-Arten verhindern, dass sich das flüssige Metall mit Sauerstoff verbindet. Das würde die Schweißnaht schwächen und zu schnellem Rosten führen.

MIG/MAG Einzel- und Kombi-Schweißgeräte

Während sowohl MIG als auch MAG Schweißgeräte einzeln erhältlich sind, bietet sich der Kauf eines Kombi-Geräts eher an. Denn mit 1.000 bis 3.000 Euro kosten Einzel- und Kombi-Geräte gleichviel. Mit einem Kombi-Gerät können so gut wie alle Metallarten geschweißt werden. Es muss nur das passende Gas und die Drahtelektrode einzeln dazugekauft werden. Außerdem benötigen Sie Schutzkleidung und eine Schutzbrille.

Schweißbare Metalle durch MIG und MAG

MIG eignet sich für das Schweißen von Nichteisenmetallen und -legierungen. Das sind Metalle, die weniger als 50 Prozent Eisenanteil haben, beispielsweise Aluminium, Gusseisen, Kupfer und Messing. Geschweißt werden diese Metalle mit einem Edelstahldraht. Das MAG-Schweißen eignet sich für Verbindungen von unlegiertem, niedrig- oder hochlegiertem, nichtrostendem Stahl. Für MAG Schweißgeräte muss ein verkupferter Eisendraht verwendet werden.

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