Egal ob aus Aluminium oder Stahl – Metalltreppen überzeugen durch ein modernes, einzigartiges Design. Aufgrund ihrer besonderen Optik und des stabilen, langlebigen Materials sind sie sehr beliebt und werden sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verbaut.
Alles auf einen Blick:
- Metalltreppen sind meist aus Stahl oder Eisen gefertigt. Für Geländer und Handläufe kommen auch Aluminium und Messing infrage. Eine Kombination mit Holz oder Glas ist besonders im Wohnbereich beliebt.
- Zu den wichtigsten Vorteilen von Stahltreppen zählen die Stabilität, die Haltbarkeit, die Sicherheit und die einfache Montage. Großer Nachteil ist der fehlende Trittschallschutz. Wer sich daran stört, sollte Matten auf die Stufen legen oder Antidröhnmaterial anbringen.
- Treppen unterliegen grundsätzlich den Richtlinien der DIN-Norm 18065. Außerdem gelten, je nach Bundesland, unterschiedliche Anforderungen bezüglich der Treppenbreite, der Höhe des Geländers und des Abstands der Stufen.
- Haben Sie sich für eine fertige Treppe aus mehreren Modulen entschieden, können Sie diese meist mithilfe der Montageanleitung selbst einbauen. Aufwendige Treppenkonstruktionen müssen vom Profi fachgerecht montiert werden.
Vorschriften und Normen
Beim Thema Treppenbau gibt es Einiges zu beachten. Je nach Art der Treppe, die Sie bauen möchten, also Innentreppe oder Außentreppe, sind Baugenehmigungen erforderlich und bestimmte Vorschriften und Normen zu beachten.
Was sind notwendige und nicht notwendige Treppen?
Gemäß Bauordnungsrecht sind notwendige Treppen als Teil des Fluchtwegs aus einem mehrgeschossigen Gebäude zwingend vorgeschrieben. Daher gelten für diese Treppenart auch sehr genaue Vorschriften, was Anzahl und Abmessungen der Treppen betrifft. Je nach Größe und Nutzungszweck des Gebäudes sind diese Regelungen mehr oder weniger streng. Eine Ausnahme bilden die Haupttreppen von Ein- und Zweifamilienhäusern.
Nicht notwendige Treppen sind hingegen zusätzliche Treppen, die nicht als Fluchtweg dienen. Dies schließt etwa Boden-, Leiter oder Steiltreppen ein. Dementsprechend gelten für den Bau dieser Treppen weniger strikte Anforderungen.
Brauchen Sie für eine Treppe eine Baugenehmigung?
Zuerst kommt es darauf an, ob Sie den Bau Ihrer Stahltreppe innen oder außen planen. Grundsätzlich sind die Bauvorschriften in Deutschland je nach Bundesland sehr unterschiedlich geregelt. Daher ist es ratsam, sich vor Baubeginn genau beim zuständigen Bauamt zu informieren, ob Sie eine Baugenehmigung benötigen oder nicht.
Möchten Sie Ihre neue Treppe selbst bauen, benötigen Sie hierfür auf jeden Fall eine bauaufsichtliche Genehmigung. Je nach Landesbauordnungen müssen Sie außerdem mehr oder weniger strenge Auflagen erfüllen. Hier die wichtigsten Punkte im Überblick:
- Die Treppenbreite sollte mindestens 100 cm betragen, innerhalb einer Wohnung sind auch 80 cm ausreichend.
- Die Anbringung eines Handlaufs ist verpflichtend, und zwar mindestens 90 cm über der Stufe.
- Wird die Treppe häufig von Kindern benutzt, dann darf der Stufenabstand nicht mehr als 12 cm betragen.
Tragen Sie vor dem Gang zum Bauamt unbedingt folgende Informationen zusammen:
- Lageplan des Grundstücks
- Abstand zum Nachbargrundstück
- Genaue Abmessungen, wie zum Beispiel Höhe und Breite der Stufen
- Baumaterial, das Sie für die Treppenkonstruktion verwenden möchten
Welche Normen gelten beim Treppenbau?
Die zentrale Norm für das Thema Treppenbau ist die DIN 18065 Gebäudetreppen, die Vorschriften zu Messregeln, Toleranzen und Hauptmaßen beinhaltet. Hierzu zählen der Auftritt, die nutzbare Laufbreite der Stufen sowie das Steigungsverhältnis. Diese Norm gilt grundsätzlich für alle Treppentypen mit Ausnahme von Rolltreppen, einschiebbaren Treppen oder Freitreppen im Außenbereich.
Darüber hinaus gibt es weitere Normen, die in den verschiedenen Bereichen des Treppenbaus Anwendung finden:
- DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen
- DIN 4109 Schallschutz im Hochbau; Anforderungen und Nachweise
- DIN EN 14076 Holztreppen – Terminologie
- DIN EN 14843 Betonfertigteile – Treppen
- DIN EN 14975 Bodentreppen – Anforderungen, Kennzeichnung und Prüfung
- DIN EN 15644 Traditionell konstruierte, vorgefertigte Treppen aus Massivholz – Spezifikationen und Anforderungen
- DIN EN 16481 Holztreppen – Bauplanung – Berechnungsmethoden
- DIN 18040-2 Barrierefreies Bauen Planungsgrundlagen – Teil 2: Wohnungen
- DIN 18065 Gebäudetreppen Begriffe, Messregeln, Hauptmaße
- DIN 18069 Tragbolzentreppen für Wohngebäude; Bemessung und Ausführung
Materialien und Kombinationen
Neben Stahl, Aluminium und Eisen kommen beim Bau von metallenen Treppen häufig Materialkombinationen mit Holz, Glas oder Stein zum Einsatz.
Welche Materialien kommen bei Metalltreppen zum Einsatz?
Bei der Gestaltung gibt es in Sachen Baumaterial zahlreiche Möglichkeiten. Häufig verwendet wird hier Stahl in Kombination mit Holz, Stein oder Glas. Der Materialmix reduziert die kühle Atmosphäre, die das Metall ausstrahlt.
So können etwa Stahl für das Tragwerk, also Hohlprofile, Wangen oder Holme, in Kombination mit Stufen aus Glas oder Holz verwendet werden. Insbesondere bei Handläufen wird gerne Edelstahl verbaut, da dieses leicht zu reinigen ist und auch starker Witterung standhält.
Außerdem eignen sich auch weitere Metalle für Treppenstufen, Podeste oder Geländer:
- Eisen wird vorwiegend im Bereich des Denkmalschutzes und für geschmiedete Geländer verwendet.
- Aluminium wird auch gerne mit Stahl kombiniert und findet Anwendung für Geländer und Handläufe.
- Messing ist ein weiches Material, das ebenfalls für Geländer und Handläufe verbaut wird.
- Halbfertigprodukte aus Metall sind Industrieprodukte, die für den weiteren Ausbau von Metalltreppen benötigt werden, wie zum Beispiel Gitterroste, Lochbleche, Steckmetalle oder Metallgitter.
Eigenschaften
Früher waren metallene Treppen hauptsächlich in Industriehallen oder in Außenbereichen zu finden. Inzwischen ist dieser Baustoff auch im Privatbereich äußerst beliebt, und zwar sowohl für Innentreppen als auch für Außentreppen. Hier erfahren Sie die wichtigsten Vorteile, aber auch nennenswerte Nachteile einer Stahltreppe.
Welche Vorteile haben Metalltreppen?
Zu den Vorteilen zählen:
- Stabilität und Haltbarkeit
Eines der überzeugendsten Argumente für den Kauf einer Stahltreppe ist die Langlebigkeit. Egal ob Niederschläge, Temperaturunterschiede oder mechanische Erschütterungen – Metalltreppen sind äußerst stabil. Auch ein Verformen, Verziehen oder Verrotten müssen Sie, anders als etwa bei Holztreppen, nicht befürchten.
- Einfache Montage
Im Vergleich zu anderen Treppenarten ist der Einbau von Stahltreppen unkompliziert. Dies schlägt sich in niedrigeren Montagekosten nieder. Auch die Pflege einer solchen Treppe ist nicht aufwendig, da sie nicht jährlich versiegelt oder lackiert werden muss wie beispielsweise Holz.
- Außergewöhnliche Optik
Stahl, Aluminium und Eisen strahlen eine kühle Atmosphäre aus, keine Frage. Durch die heutzutage gängige Kombination mit anderen Baustoffen kann eine Metalltreppe sich in verschiedene architektonische Stile einfügen und zu einem Hingucker in Ihrer Wohnung werden. Die Auswahl reicht von Massivholz über Glas und Acryl bis hin zu Stein. Treppenhersteller können zahlreiche moderne, individuelle Designs problemlos umsetzen.
- Sicherheit
Stufen aus Metall bieten Trittsicherheit und sind kaum rutschig. Dies kann insbesondere für kleine Kinder oder ältere Menschen beim Treppensteigen ein großer Vorteil sein.
- Nachhaltigkeit
Bei der Kaufentscheidung für eine Treppe spielt für viele heutzutage auch die Nachhaltigkeit des Treppenmaterials eine entscheidende Rolle. Da Stahltreppen komplett recycelt werden können, sind diese für umweltbewusste Hauseigentümer eine gute Wahl.
Welche Nachteile haben Metalltreppen?
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, eine Stahltreppe einzubauen, sollten sie Pro und Contra genau gegeneinander abwägen und auch Ihre persönliche Wohnsituation mit einbeziehen. Die wichtigsten Nachteile von Stahltreppen sind:
- Laute Akustik
Die Akustik von metallenen Treppen ist einer der größten Nachteile. Das Gehen auf Metallstufen verursacht zwar kein Knarren oder Quietschen. Der Trittschall ist aber deutlich lauter als beispielsweise bei Stufen aus Holz.
- Kühle Atmosphäre
Metall wirkt auf den ersten Blick nicht sehr wohnlich. Daher sollten Sie genau prüfen, ob die kühle Atmosphäre einer reinen Stahltreppe auch zum Einrichtungsstil Ihres Hauses passt und wie sich eine Kombination mit Holz oder Glas auf die Optik der Treppe auswirkt.
- Korrosion
Trotz einer speziellen Beschichtung können Metalltreppen im Laufe der Zeit korrodieren. Dies kann insbesondere bei Außentreppen passieren. Achten Sie deshalb speziell im Außenbereich auf hochwertige Produkte, die beispielsweise feuerverzinkt sind und denen die Witterung nichts anhaben kann. Auch Bronze- oder Eisentreppen können mit der Zeit ihre Farbe ändern und sollten daher mit speziellen Dichtstoffen beschichtet werden.
Um den Trittschall Ihrer Stahltreppe zu reduzieren, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
- Sie kombinieren die Stahltreppe mit anderen, schalldämmenden Materialien wie Stufen und Podesten aus Holz.
- Haben Sie sich für metallene Stufen entschieden, können Sie diese zur Trittschalldämmung isolieren. Dafür eignet sich entweder ein Treppenbelag, also ein Teppich auf dem Podest und den Stufen, oder Sie bringen an der Unterseite der Stufen sogenanntes Antidröhnmaterial an.
Kosten und Einbau
Fertige Modultreppen sind meist für ein paar Hundert Euro zu haben und können dank der Montageanleitung auch von Hobby-Heimwerkern eingebaut werden. Individuell gestaltete und auf Maß angefertigte Treppen dagegen kosten deutlich mehr. Diese sollte auch nur ein Profi montieren.
Wie viel kosten Metalltreppen?
Günstige Modelle gibt es für ein paar Hundert Euro als fertige Dachtreppen oder Kellertreppen. Wenn Sie eine Metalltreppe im Garten planen, eignet sich am besten rostfreier Bau- oder Edelstahl, der in der Regel günstiger ist als die im Innenbereich häufig verwendeten Materialkombinationen.
Egal ob Wendeltreppe oder Wangentreppe – eine moderne, individuelle Metalltreppe hat eine große Wirkung auf die Wohnraumgestaltung. Für eine Stahltreppe mit 15 bis 20 Stufen sollten Sie einen Preis zwischen 3.000 und 6.000 Euro einplanen. Dies beinhaltet aber weder Geländer noch Oberstufen mit Wangen oder Holmen.
Die genauen Kosten der Metalltreppe richten sich nach den eingesetzten Baustoffen, der Verlaufsform, der Anzahl der Treppenholme sowie der Podestaufbauten. Ein detailliertes Angebot erhalten Sie von Ihrem Treppenbauer.
Wie werden Metalltreppen eingebaut?
Beim Einbau einer Metalltreppe haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Zunächst sollten Sie sich für die Größe und Form entscheiden. Wenn Sie über entsprechendes handwerkliches Geschick verfügen, können Sie eine fertige Metalltreppe, die aus verschiedenen Modulen besteht, problemlos selbst einbauen.
Stabiler als diese Modultreppen sind aber Treppenkonstruktionen, die bereits ab Werk verschweißt sind. Diese müssen von einem professionellen Treppenbauer fachgerecht montiert werden
Fazit
Metalltreppen klingen zwar im ersten Moment nach einem kühl anmutenden Treppenaufgang, können aber zu einem edlen Hingucker in Ihrer Wohnung werden. Besonders dann, wenn das industrielle Design mit anderen Materialien wie Holz, Glas oder Stein kombiniert wird. Aber nicht nur wegen der besonderen Optik sind Metalltreppen mittlerweile im Wohnbereich als Wangentreppen oder Spindeltreppen sehr beliebt. Sie gelten auch als trittsicher, stabil, haltbar und umweltfreundlich. Allerdings neigen Stahltreppen, wenn sie nicht feuerverzinkt oder anderweitig bearbeitet wurden, zu Korrosion. Zudem haben Stahltreppen einen entscheidenden Nachteil: ihre Geräuschkulisse. Besonders wenn die Stufen aus Stahl, Eisen oder Aluminium sind und Sie keine Stufenmatten nutzen möchten, kann das Treppensteigen als störend und unangenehm laut empfunden werden.
Wie bei Treppen üblich, müssen Sie bei der Planung und beim Einbau bestimmte Vorschriften beachten, besonders dann, wenn die Treppe auch als Fluchtweg fungieren muss. Geltende Richtlinien beziehen sich dabei auf die Treppenbreite, die Höhe des Handlaufs und den Abstand der Stufen. Eine Baugenehmigung kann in bestimmten Fällen ebenfalls notwendig sein. Erkundigen Sie sich dafür am besten rechtzeitig bei Ihrem zuständigen Bauamt.