Eine Außentreppe kann als zusätzliche oder alleinige Verbindung zweier Ebenen dienen. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig, allerdings sollte die Sicherheit stets an erster Stelle stehen, wenn es um Planung und Bau einer solchen Treppe geht. Schlosserei.net informiert Sie daher über verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten!
Eine Außentreppe kann sowohl als reines Gestaltungselement als auch als notwendige Verbindung zweier Ebenen, beispielsweise von Garten und Terrasse, dienen. Diverse Bauformen und -materialien ermöglichen einen großen Gestaltungsspielraum! Allerdings sollten Sie bei der Planung stets die Sicherheit an vorderste Stelle setzen. Für notwendige Treppen gelten diesbezüglich ohnehin verschiedene Vorschriften und Empfehlungen, welche in der jeweilig geltenden Landesbauordnung und in der DIN 18065 festgelegt sind. Der folgende Artikel soll daher einen Überblick über ästhetische und sichere Außentreppen-Lösungen geben!
Geeignete Formen und Materialien für eine Außentreppe
Für eine Außentreppe kommt grundsätzlich jede Treppenform infrage! Ausschlaggebend sind lediglich der verfügbare Platz und Ihr persönlicher Geschmack.
- gerade Treppe: Gerade Treppen sind die am längsten verbauten Formen in der Geschichte des Treppenbaus. Sie verfügen über einen einfachen Grundriss und sind bequem begehbar. Soll im Verlauf der Treppe ein Richtungswechsel erzeugt werden, bedarf es des Einbaus eines Zwischenpodestes.
- gewendelte Treppe: Der Lauf einer gewendelten Treppe ist weder gerade noch kreisrund. Sie windet sich in einem Winkel von maximal 180° um ein Treppenauge. Sie eignet sich besonders dann als Außentreppe, wenn eine größere Höhe zu überwinden ist und nicht allzu viel Platz zur Verfügung steht.
- Wendeltreppe: Diese Treppenform windet sich ebenfalls um ein Treppenauge. Ab einer Drehung von 180° oder mehr spricht man von einer Wendeltreppe, allerdings werden sie meistens mit mindestens einer vollständigen Drehung (360°) verbaut. Auch diese Bauart ist äußerst platzsparend!
- Spindeltreppe: Eine Spindeltreppe ähnelt der Wendeltreppe sehr, mit dem Unterschied, dass sich die Spindeltreppe nicht um einen Luftraum, sondern um eine Spindel windet. So kann noch mehr Platz eingespart werden. Zum regelmäßigen Gebrauch ist sie allerdings nicht geeignet.
- Kegel- und Pyramidentreppe: Hier werden drei Treppenläufe radial um einen Mittelpunkt angeordnet, alle Stufen laufen auf ein zentrales Podest zu. Diese Form erscheint sehr prunkvoll, benötigt jedoch auch sehr viel Platz.
Auch bei dem passenden Baustoff für eine Außentreppe gibt es eine große Auswahl. Geeignet für die Konstruktion sind beispielsweise Beton, Stahl oder Holz. Für die Verkleidung (Wangen, Geländerfüllung, Stufenbeläge, Handlauf) können zusätzlich noch Metalle wie Edelstahl oder Aluminium, außerdem Bambus, Glas, Betonwerkstein oder Naturstein verwendet werden.
Beachten Sie Vorschriften und Sicherheitshinweise für Außentreppen!
Je nachdem, welche Funktion die Außentreppe erfüllt, gelten bestimmte Vorschriften. Diese sind für notwendige Treppen selbstverständlich strenger, als für nicht notwendige Treppen.
Unter anderem in der DIN 18065 wie auch in den Landesbauordnungen sind bestimmte Anforderungen an Innen- und Außentreppen gestellt. Die DIN-Norm unterscheidet dabei in Wohngebäude mit maximal zwei Parteien und alle anderen Gebäude (sowohl privat, gewerblich als auch öffentlich). Festgelegt sind beispielsweise Mindesthöhe und Einschränkungen bezüglich des Außentreppengeländers, Mindestlaufbreite sowie Grenzwerte für Steigung und Auftrittsbreite der Stufen. Widersprechen sich Anforderungen der geltenden Landesbauordnung mit der der DIN 18065, so hat die Landesbauordnung einen höheren Stellenwert!
Außerdem sollten Sie bei Planung und Bau einer Außentreppe folgende Aspekte beachten:
- Steigungsverhältnis: Es gibt verschiedene Formeln, mit denen sich ein optimales Steigungsverhältnis, also das Verhältnis von Steigung und Auftritt, berechnen lässt. Die wichtigste Formel ist die Schrittmaßregel, welche sich an der natürlichen Schrittlänge des Menschen orientiert. Ergänzend kann auch die Bequemlichkeits- oder die Sicherheitsregel angewandt werden. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Artikel.
- Zustand der Verkleidung: Achten Sie darauf, dass sich die Treppe stets in einem ordnungsgemäßen Zustand befindet. Lose Stufenbeläge beispielsweise stellen eine große Gefahr beim Begehen der Treppe dar und sollten daher schnellstmöglich ausgebessert werden!
- Außentreppengeländer: Hier sollten Sie die in der DIN-Norm enthaltenen Mindestanforderungen beachten! Zusätzlich gilt es, einen Klettereffekt zu vermeiden – besonders dann, wenn Kinder die Treppe benutzen. Auch hierzu sind in der DIN 18065 entsprechende Absätze enthalten.
- Stufen: Da eine Außentreppe ständig der Witterung ausgesetzt ist, sollten die Stufen mit einem leichten Gefälle verbaut werden, damit Regenwasser abfließen kann und im Winter nicht auf den Stufen gefriert.
- Material: Beachten Sie die entsprechenden Pflegehinweise der einzelnen Materialien. Nähere Informationen erhalten Sie in den weiter oben verlinkten Artikeln über die unterschiedlichen Baustoffe!