Haben Sie sich schon einmal gefragt, woher Türklinken, Gartentore oder Treppengeländer eigentlich stammen? Metallbauer beschäftigen sich tagtäglich mit Arbeiten rund um Stahl und andere Metalle. Dabei kombinieren Sie Handarbeit mit Köpfchen und modernster Technik. Wir erklären Ihnen, für wen sich dieser Beruf eignet, wie Sie Metallbauer werden und mit welchen Weiterbildungen Sie Ihr Gehalt im besten Fall verdoppeln können.
Alles auf einen Blick:
- Im Beruf des Metallbauers beschäftigen Sie sich mit allen Arbeiten rund um Stahl und andere Metalle. Sie stellen beispielsweise Karosserien, Treppengeländer und Kerzenleuchter her.
- Innerhalb des Berufs entscheiden Sie sich für einen Schwerpunkt: Konstruktionstechnik, Metallgestaltung oder Nutzfahrzeugbau. Entsprechend Ihrer Spezialisierung variieren die Tätigkeitsbereiche.
- In der Regel sind Sie in Werkstätten, auf Baustellen oder beim Kunden vor Ort tätig.
- Sie sollten einige individuelle Fähigkeiten wie räumliches Vorstellungsvermögen, handwerkliches Geschick und körperliche Belastbarkeit mitbringen.
- Eine Ausbildung dauert 3,5 Jahre, wobei Sie die ersten zwei Jahre die Grundausbildung erhalten und ab dem dritten Jahr den Schwerpunkt fokussieren.
- Während der Ausbildung verdienen Sie je nach Ausbildungsjahr und Betrieb zwischen 370 und 950 Euro.
- Das Einstiegsgehalt beträgt jährlich 21.600 bis 26.400 Euro, wobei sich dieses mit steigender Erfahrung und Verantwortung auf bis zu 50.400 Euro erhöhen kann.
- Als Techniker oder Meister sollte Ihr Gehalt anfangs mindestens 31.200 bis 38.400 Euro betragen. Das Einkommen sollte auch hier mit zunehmender Erfahrung deutlich steigen. Maximal erreichen Sie 55.000 Euro jährlich.
Aufgaben
Die Aufgabenbereiche eines Metallbauers variieren je nach gewählter Fachrichtung. Während der Ausbildung können Sie zwischen den Schwerpunkten Konstruktionstechnik, Metallgestaltung und Nutzfahrzeugbau wählen. In der Regel sind Sie nach der Ausbildung in einem Fachbetrieb für Metallbau oder in einem Betrieb aus einem anderen Fachbereich, der sich zusätzlich auf Metallarbeiten spezialisiert hat, tätig.
Was sind die Aufgaben eines Metallbauers?
Metallbauer führen im Grunde jegliche Tätigkeiten rund ums Thema Metall aus. Dabei entstehen beispielsweise Tore, Geländer oder Karosserien für Fahrzeuge. Während Ihrer Ausbildung können Sie sich zwischen drei Fachrichtungen entscheiden:
- Konstruktionstechnik
- Metallgestaltung
- Nutzfahrzeugbau
Entsprechend variieren auch die Aufgabengebiete:
Konstruktionstechnik
In der Fachrichtung Konstruktionstechnik fertigen Sie Metallkonstruktionen jeglicher Art und Größe. Dazu schneiden und formen Sie die einzelnen Teile auf die passenden Maße und fügen diese durch Schweißen, Nieten oder Schrauben zusammen. Resultierend entstehen beispielsweise Fensterrahmen, Treppengeländer und Gartentore. Je nach Größe des Unternehmens und Ihrer Stellung kommt es oftmals auch zum direkten Kontakt mit den Kunden.
- Zuschneiden und Formen von Metallen
- Schweißen, Nieten und Schrauben der Einzelbauteile
- Wartung und Instandhaltung
- Teilweise Kundenkontakt
Metallgestaltung
Die Fachrichtung Metallgestaltung eignet sich als Schwerpunkt, wenn Sie eine künstlerische Ader besitzen. In dem Bereich produzieren Sie Metallbaukonstruktionen und gestalten diese zugleich. Es handelt sich bei den Aufträgen oftmals um feine, filigrane Arbeiten wie Kerzenleuchter. Aber auch größere Konstruktionen aus Metall mit einem hohen Anspruch an die Optik zählen zu dieser Fachrichtung. Im Bereich der Metallgestaltung kann es ebenso zum direkten Kundenkontakt kommen.
- Zuschneiden und Formen von Metalleinzelteilen
- Gestalten von Metallkonstruktionen mit dekorativem Charakter beziehungsweise hohem Anspruch an die Optik
- Teilweise auch Schweißen, Nieten und Schrauben der einzelnen Bauteile
- Bei Bedarf auch Kundenkontakt
Nutzfahrzeugbau
Entscheiden Sie sich für den Schwerpunkt Nutzfahrzeugbau, fertigen Sie einzelne Bauteile für Nutzfahrzeuge und fügen diese zusammen. Das betrifft unter anderem Karosserien, Fahrwerke und Fahrzeugrahmen. Haben Sie diese Einzelteile zusammengesetzt, sind Sie ebenso dafür zuständig, die elektrotechnischen Elemente einzubauen. Dazu zählen beispielsweise Kühlsysteme und Bremsanlagen.
- Zuschneiden und Formen der Einzelteile für Nutzfahrzeuge
- Schweißen, Nieten und Schrauben der Metallteile
- Einrichtung der elektrotechnischen Elemente, wie Bremsanlagen
Was sind die Tätigkeitsfelder eines Metallbauers?
Als Metallbauer kommen als Arbeitgeber Handwerksbetriebe im Bereich des Metallbaus sowie fachfremde Betriebe, die sich auf die Verarbeitung von Metall spezialisiert haben und mit ihrem Fachgebiet kombinieren, in Frage. Das kann zum Beispiel ein Fassadenbauunternehmen sein, das eine Weiterbildung im Metallbau absolviert hat.
Als Arbeitsorte kommen folgende Arbeitsorte in Frage:
- Werkstätten und Fertigungshallen
- Wechselnde Arbeitsorte, wie Baustellen oder beim Kunden vor Ort
Fähigkeiten
Eine fachliche Ausbildung ist für dieses Berufsbild nicht alles: Sie sollten zudem einige Fähigkeiten besitzen, die Sie bei Ihrer täglichen Arbeit benötigen. Dazu zählt beispielsweise das handwerkliche Geschick, das räumliche Vorstellungsvermögen und die präzise und gründliche Umsetzung. Nach der Ausbildung gibt es diverse Weiterbildungen wie die Qualifizierung zum Meister und zum staatlich geprüften Techniker.
Was muss ein Metallbauer können?
Neben einer fachlichen Ausbildung sollten Sie einige individuelle Fähigkeiten mitbringen, um in diesem Job durchstarten zu können:
- Interesse an Themen rund um Metall
- Handwerkliches Geschick
- Technisches Verständnis
- Räumliches Vorstellungsvermögen
- Präzise und gründliche Arbeitsweise
- Freundlicher Umgang mit Kunden und Kollegen
- Körperliche Belastbarkeit (Staub, Rauch, Lärm,…)
Verfügen Sie über diese Grundlagen und absolvieren eine fachliche Ausbildung innerhalb Ihres Schwerpunkts, steht einer erfolgreichen Karriere im Bereich des Metallbaus nichts mehr im Weg.
Welche Möglichkeiten zur Weiterbildung gibt es?
Haben Sie Ihre Ausbildung abgeschlossen, gibt es ständig die Möglichkeit, sich weiterzubilden. Ausgebildete Metallbauer können sich sowohl zum Meister als auch zum Techniker weiterbilden.
Mit dem Meister erhalten Sie auch das Fachabitur, welches Sie für ein Studium qualifiziert. Während einer Weiterbildung zum Meister erlangen Sie theoretische und wirtschaftliche Kenntnisse für Ihr Handwerk. Aber auch die Praxis kommt nicht zu kurz: Die Meisterprüfung fragt zum einen das theoretische Wissen ab, verlangt zum anderen jedoch auch, dass Sie ein Werkstück abgeben.
Genau dieser praktische Teil wird bei der Qualifizierung zum staatlich geprüften Techniker ausgespart. Stattdessen liegt der Fokus bei dieser Weiterbildung darauf, das theoretische Wissen auszubauen. Die Metallbauer beschäftigen sich tiefgehend mit der Konstruktion, Technik und Berechnung der Bauteile. Zudem werden allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Mathematik unterrichtet.
Für welches Berufsbild Sie sich entscheiden, hängt besonders vom Arbeitsfeld ab, in dem Sie in Zukunft tätig sein möchten. Eine Meisterausbildung zielt darauf ab, einen Handwerksbetrieb führen und Ausbildungsplätze anbieten zu können. Alternativ ist eine Führungsposition in einem größeren Unternehmen ein geeigneter Job für einen Meister. Als staatlich geprüfter Techniker sind Sie in der Regel die Verbindung zwischen Geschäftsführung und Produktion. Innerhalb dieser Tätigkeit fallen besonders konzeptionelle Aufgaben an.
Voraussetzungen
Um den Anforderungen an dieses Berufsbild gerecht zu werden, sollten einige individuelle Fähigkeiten sowie eine geeignete schulische Bildung vorhanden sein. Sind diese gegeben, steht einem Ausbildungsplatz nichts mehr im Weg. Diese dauert 3,5 Jahre und gliedert sich in zwei Teile, die Sie jeweils mit einer Gesellenprüfung abschließen.
Was sind die Voraussetzungen für eine Ausbildung zum Metallbauer?
Verfügen Sie über die individuellen Fähigkeiten, die Sie für diese Berufsbild mitbringen sollte, und möchten sich für eine Ausbildung zum Metallbauer bewerben, gibt es einige Voraussetzungen.
Je nach ausgewähltem Betrieb gelten hinsichtlich des Schulabschlusses unterschiedliche Mindestanforderungen. In der Regel wird ein Hauptschulabschluss vorausgesetzt, um einen Ausbildungsplatz zu erhalten. In den Zeugnissen spielen vor allem die Noten der Fächer Mathematik, Physik und Werken eine Rolle. Die meisten Ausbildungsbetriebe betrachten jedoch nicht ausschließlich den Abschluss und die einzelnen schulischen Leistungen, sondern legen auf ein passendes Gesamtpaket Wert:
- In den meisten Fällen mindestens ein Hauptschulabschluss
- Gute Bewertungen in Mathe, Physik und Werken
- Geeignete individuelle Fähigkeiten und Interessen
Wie lange dauert die Ausbildung zum Metallbauer?
War Ihre Bewerbung erfolgreich, erlernen Sie das Handwerk innerhalb von 3,5 Jahren. Die Ausbildung erfolgt dual. Das bedeutet, dass Sie die praktischen Grundlagen in Ihrem Ausbildungsbetrieb gelehrt bekommen und das theoretische Wissen in der Berufsschule vermittelt wird.
Zusammengefasst besteht die Ausbildung aus folgenden Etappen:
- 1. Jahr und 2. Jahr: Lehrinhalte sind für alle Auszubildenden gleich.
- Teil I der Gesellenprüfung
- Nach dem 2. Jahr: Inhalte beziehen sich auf den gewählten Schwerpunkt.
- Teil II der Gesellenprüfung
Inhaltlich ist der Ausbildungsablauf zu Beginn für alle Auszubildenden gleich. Nach zwei Jahren, dem ersten Teil Ihrer Ausbildung, müssen Sie zum Teil I der Gesellenprüfung antreten. Erst danach wählen Sie Ihren Schwerpunkt, der entweder Konstruktionstechnik, Metallgestaltung oder Nutzfahrzeugbau sein kann. Damit beginnt der zweite Teil Ihrer Ausbildung, den Sie nach 1,5 Jahren mit dem Teil II der Gesellenprüfung abschließen. Die zweite Prüfung bezieht sich besonders auf das erlernte Wissen hinsichtlich der jeweiligen Fachrichtung. Haben Sie diese Schritte erfolgreich durchlaufen, sind Sie staatlich anerkannter Metallbauer und können in diesem Job arbeiten.
Gehalt
Wie viel Sie verdienen, hängt zum einen von Ihren Fähigkeiten und Ihrer fachlichen Ausbildung ab. Zum anderen spielt der Betrieb, bei dem Sie arbeiten, eine wesentliche Rolle. Dabei entscheidet unter anderem dessen Größe und das jeweilige Bundesland über Ihr Gehalt. Viele Betriebe sind tarifgebunden und bezahlen demnach entsprechend des geltenden Tarifvertrags. Möchten Sie in einem Unternehmen arbeiten, das nicht an gegebene Tarife gebunden ist, kann die Vergütung etwas abweichen.
Wie viel verdient ein Metallbauer?
Haben Sie Ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, können Sie mit dem Titel staatlich geprüfter Metallbauer arbeiten. Wie viel Sie verdienen, hängt unter anderem vom jeweiligen Betrieb und dem Bundesland ab. Mit wachsender Erfahrung und Verantwortung steigt auch Ihr Gehalt.
Sie können in etwa mit folgenden jährlichen Vergütungen rechnen:
- Einstiegsgehalt: 21.600 bis 26.400 Euro brutto
- Gehalt mit Berufserfahrung: bis zu 50.400 Euro brutto
- Gehalt als Meister / Techniker: bis zu 55.000 Euro brutto
Wie hoch ist das Gehalt in der Ausbildung?
Selbst wenn der Ausbildungsbetrieb, den Sie gewählt haben, nicht tarifgebunden ist, orientieren sich die meisten Fachbetriebe an den geltenden Tarifverträgen. Während Ihrer Ausbildung verdienen Sie je nach Ausbildungsplatz und Ausbildungsjahr monatlich circa:
- 1. Ausbildungsjahr: 370 bis 780 Euro
- 2. Ausbildungsjahr: 420 bis 820 Euro
- 3. Ausbildungsjahr: 475 bis 890 Euro
- 4. Ausbildungsjahr: 520 bis 950 Euro
Wie können Sie Ihr Gehalt steigern?
Mit einer Weiterbildung zum Meister oder zum Techniker können Sie nicht nur Ihre fachlichen Kenntnisse, sondern auch Ihr Gehalt verbessern. Nach der Qualifizierung sollten Sie in beiden Fällen mindestens 31.200 bis 38.400 Euro verdienen. Mit steigender Position und Erfahrung können Sie bis zu 55.000 Euro im Jahr verdienen. Die Vergütung ist dabei stark davon abhängig, wie groß das Unternehmen ist, wie viel Berufserfahrung Sie nachweisen können und welche Position Sie im Unternehmen innehalten.
Fazit
Metallbauer beschäftigen sich mit jeglichen Tätigkeiten rund um Stahl und andere Metalle. Dabei entstehen beispielsweise Türklinken, Treppengeländer und Gartentore. Für den Beruf des Metallbauers sollten Sie einige Voraussetzungen erfüllen. Zum einen spielen Ihre individuellen Fähigkeiten, wie das technische Verständnis und handwerkliches Geschick, eine große Rolle. Zum anderen entscheidet Ihre schulische Bildung, ob Sie einen Ausbildungsplatz erhalten. In den meisten Fällen gelten ein Hauptschulabschluss und gute Noten in Mathe, Physik und Werken als Mindestanforderung, um künftig in diesem Job zu arbeiten. Die Ausbildung dauert in der Regel insgesamt 3,5 Jahre. Im ersten und zweiten Ausbildungsjahr erlangen Sie nötige Grundkenntnisse, während Sie ab dem dritten Jahr Ihren Schwerpunkt fokussieren. Sie haben die Wahl zwischen den Fachrichtungen Konstruktionstechnik, Metallgestaltung und Nutzfahrzeugbau.
Nach abgeschlossener Ausbildung können Sie in diesem Job mit einem Jahresgehalt von 21.600 bis 26.400 Euro rechnen. Um die Aufgabenbereiche zu erweitern und das Gehalt entsprechend zu erhöhen, eignet sich in diesem Beruf eine Weiterbildung zum Techniker oder Meister. Dieser Schritt kann Ihr Einkommen auf bis zu 55.000 Euro jährlich steigern.