Brandschutztüren können Leben retten. Doch welche Arten eines sogenannten Feuerschutzabschlusses es gibt, wie sie funktionieren, welche Vorschriften und Anforderungen es einzuhalten gilt und mit welchen Kosten Sie bei der Anschaffung rechnen müssen? Wir sagen Ihnen, worauf es bei dieser Sorte Tür ankommt.
Alles auf einen Blick:
- Die Brandschutztür soll Brände in öffentlichen Gebäuden aufhalten. Wird zusätzlich die Rauchentwicklung gebremst, spricht man von Rauchschutztüren.
- Die Türen werden nach DIN Normen klassifiziert, die eine Mindestzeit für den Brandschutz angeben. T30 definiert beispielsweise eine feuerhemmende Tür für mindestens 30 Minuten.
- Bei der Montage und beim Aushängen müssen Sie aufpassen, die Funktion des Brandschutzes, beispielsweise der Feststellanlagen oder Zargen, nicht zu beeinträchtigen.
- Die Vorschriften sorgen für eine korrekte Instandhaltung des Feuerschutzabschlusses durch die Prüfung der Zulassung.
- Die Kosten sind von verschiedenen Faktoren abhängig und variieren. Sie ragen von einem mittleren dreistelligen bis in den vierstelligen Bereich.
Begriffsdefinition
Die Brandschutztür schützt für einen bestimmten Zeitraum vor Feuer. Entsprechende Zahlen nach der DIN 4102-5 (DIN EN 13501-2) Norm definieren die minimalen Anforderungen für die bestimmte Zeitspanne.
Was ist eine Brandschutztür?
Eine Brandschutztür, auch Brandschutztüre oder Feuerschutztür genannt, ist eine Tür, die zum vorbeugenden Brandschutz dient. Sie hat die Aufgabe, bei einem Brand die Verbreitung so lange aufzuhalten, bis die Menschen über die Fluchtwege aus dem Gebäude gelangen und der Brand gelöscht werden kann.
Im Fachjargon werden alle Brandschutzteile als Feuerschutzsabschluss zusammengefasst.
Welche Brandschutztüren gibt es?
Die Unterscheidung erfolgt in unterschiedliche Feuerwiderstandsklassen, die nach der nationalen DIN 4102-5 beziehungsweise europäischen DIN EN 13501 definiert werden:
- Feuerhemmend
- Hochfeuerhemmend
- Feuerbeständig
- Hochfeuerbeständig
- Höchstfeuerbeständig
Eine Brandschutztür ist nicht automatisch eine Rauchschutztür. Rauchschutztüren besitzen die Aufgabe, die Verbreitung von Rauch aufzuhalten. Um das zu erreichen, werden spezielle Lagen angebracht, die unten komplett abdichten. In Hochhäusern sind sie alle 20 Meter vorgesehen. Sie müssen nicht vom DIBt genehmigt werden, sondern erhalten nur eine Zulassung nach DIN 18 095.
Sogenannte Mehrzwecktüren erfüllen sowohl die Funktion des Rauch- als auch des Brandschutzes.
Welche DIN Norm gibt es?
Im Zuge der Klassifizierung und Zulassung gibt es einige Normen. So regelt die deutsche DIN 4102 den Feuerwiderstand beziehungsweise Brandwiderstand und untergliedert in die entsprechenden Klassen. Der dritte Teil dieser Norm bestimmt die mechanischen Stoßprüfungen. Eine weitere Norm ist die für Europa gültige DIN EN 13501. Hier ist in Teil 2 die Einteilung der Feuerwiderstandsklassen definiert.
Mithilfe der DIN EN 1634-1 wird die Feuerwiderstandsdauer gemessen.
Diese DIN Normen müssen als Beweis für die Zulassung seitens des DIBt vom Hersteller mittels eines amtlichen Kennzeichnungsschilds versehen und den Zulassungsbescheid mitgeliefert werden.
Kennzeichnung
Um den richtigen Brandschutz zu bieten, sind die Feuerschutztüren in unterschiedliche Klassen eingeteilt, die einen Hinweis darauf geben, wie lange sie im Brandfall schützen.
Wie muss eine Brandschutztür gekennzeichnet sein?
Die Vorschriften sind in Deutschland in der DIN 4102-5 Norm aufgelistet. Demnach sind sie in die folgenden Widerstandsklassen eingeteilt.
- T30 für feuerhemmend
- T60 für hochfeuerhemmend
- T90 für feuerbeständig
- T120 für hochfeuerbeständig
- T180 für höchstfeuerbeständig
Das T steht für Türe. Die Zahl gibt die Minuten an, die die Türe die Flammen aufhalten muss. T90 Brandschutztüren müssen dem Feuer mindestens 90 Minuten standhalten.
Eine weitere Klassifizierung richtet sich nach der Anzahl der Flügel. Bei einer T30-1 Version oder T90-1 handelt es sich um eine einflügelige, feuerhemmende Tür, bei T90-2 um ein zweiflügeliges Modell. Das Kürzel RS bedeutet, dass es sich zusätzlich um eine Rauchschutztür handelt. Ein Beispiel: T30 RS.
Die Glasscheibe muss die gleiche Widerstandsklasse aufweisen wie die Tür selbst. Versionen mit Verglasung und Fenster werden den Klassen F30, F60, F90, F120 und F180 zugeordnet. Auch hier gelten die Zahlen als minimale Minutenangabe.
Was bedeutet die Brandschutztür T30?
T30 bedeutet, dass die Türe dem Feuer 30 Minuten Stand halten muss. Das T impliziert also die Minutenzahl.
Was sind feuerhemmende Türen?
Feuerhemmende Türen sind solche, die je nach Kennzeichnung, T30 oder T60, die Flammen entweder 30 oder 60 Minuten aufhalten.
Was bedeutet FH Tür?
FH steht für feuerhemmend. Demnach ist eine FH Tür eine feuerhemmende Tür, also als solche klassifiziert, die dem Feuer für mindestens 30 Minuten standhalten muss.
Einbau
Bei der Montage gilt es bestimmte Regeln einzuhalten, um die Funktionsweise im Brandfall nicht zu beeinträchtigen. Daher lohnt es sich, die sachgemäße Montage einem Profi zu überlassen.
Wie wird eine Brandschutztüre eingebaut?
Eine Brandschutztüre muss nach besonderen Einbauvorschriften montiert werden: Die Zargen werden in der Regel ausgemörtelt oder vergossen, um eine solide Verbindung zu gewährleisten. Wird als Füllung ein Montageschaum verwendet, sollte es sich um einen Brandschutzschaum handeln. Wichtig dabei ist, dass keine Hohlräume zwischen der tragenden Wand und der Zarge entstehen, da das Material im Brandfall extreme Kräfte aushalten muss. Darüber hinaus muss das vorgesehene Spaltmaß der Fugen und der Tür zum Fußboden eingehalten werden. In der Regel wird als Schließmechanismus ein Obertürschließer verwendet.
Wer darf eine Brandschutztüre einbauen?
Theoretisch ist es möglich, Feuerschutztüren selbst einzubauen. Jedoch ist eine korrekte Montage äußerst wichtig, damit die Türe im Brandfall ihre Funktion erfüllt. Die häufigsten Fehler liegen in der nicht sachgemäßen Verschraubung der Zargen und die Anbringung der Dichtungen. Die Zarge muss jeweils ausgemörtelt, fest verschraubt und lotrecht ausgerichtet werden, damit die Türe selbstständig und richtig schließt. Auch eigenständige Bearbeitungen der Bauteile sind nicht erlaubt. Im Falle eines Falles sollten Sie eine verdrehte oder verzogene Zarge neu setzen.
Zudem sollten Sie bei der Nachjustierung der Tür, falls diese nicht eigenständig schließt, das Federband einstellen und die Scharniere richten.
Funktionsweise
Aufgabe einer Brandschutztür beziehungsweise eines Feuerschutzabschlusses ist es, ein Feuer in einem Gebäude aufzuhalten. Um diesen Anforderungen zu entsprechen, muss es einige Funktionen inne haben. Beim Aushängen ist es daher wichtig, die Funktionen nicht auszuhebeln.
Wie funktioniert eine Brandschutztür?
Eine solche Tür ist wie folgt aufgebaut: Die äußeren Lagen einer Feuerschutztür bestehen außen aus Stahl oder Aluminium. Die Innenlage ist aus Mineralwolle oder Mineralfaserplatten beziehungsweise aus hitzebeständigem Glas mit einem Metallrahmen. Wegen der Optik wird sie manchmal mit feuerbeständigem Holz aufgewertet. Eine feuerhemmende Tür unterscheidet sich gegenüber einer normalen im Aufbau und in den zusätzlichen Sicherungsbolzen, die mehr Stabilität verleihen.
Die Norm DIN 4102 beziehungsweise DIN EN 13501 regelt, dass sich die Feuerschutztür selbsttätig schließen muss. Für diesen Prozess sind die Feder- und Obertürschließer verantwortlich. Die Feststellanlage sorgt dafür, dass die Türen offen gehalten werden und bei einem Brandfall sicher schließen.
Wie können Sie eine Brandschutztür aushängen?
Um die Türe auszuhängen, müssen Sie die Schutzmechanismen aushebeln. Beachten Sie dabei, dass Sie diese nicht zerstören. Erkundigen Sie sich bei einem Experten, ob das Aushängen für einen Laien problemlos möglich ist, ohne die Sicherheitsfunktion auszuhebeln. Denn sonst riskieren Sie auch den Versicherungsschutz im Brandfall.
Wenn Sie sich zum selbstständigen Aushängen entscheiden, können Sie wie folgt vorgehen: Überprüfen Sie, ob die Brandschutztüre nach dem Entfernen der Scharniere und Türfedern bereits kippen kann. Besteht ein Abstand der Türunterkante zum Boden, sollten Sie Keile unterschieben, um ein Absacken zu verhindern. Demontieren Sie die Türfedern oder Türschließer, die an der Türe angebracht sind. Abschließend können Sie mittels eines Inbusschlüssels die Bolzen aus den Scharnieren entfernen. Dann können Sie die Türe aushängen.
Wie muss eine solche Tür aufgehen?
Da es sich bei dieser Türart um eine Sicherheitstür handelt, ist es notwendig, dass sie nach außen geöffnet werden kann, um die Flucht vor den Flammen nicht zu behindern.
Vorschriften
Verschiedene Vorschriften regeln, wo eine Brandschutztür zwingend erforderlich ist, wann sie zugelassen werden darf und wie oft sie auf ihrer Funktionstüchtigkeit überprüft werden muss.
Wo ist eine Brandschutztür vorgeschrieben?
Der Einbau ist nach dem Baurecht der Länder in öffentlichen Gebäuden mit hohem Personenverkehr und in privaten Gebäuden wie Mehrfamilienhäusern verpflichtend. Sie ist in der Regel in Brandwänden Pflicht.
Die gesetzlichen Anforderungen sehen vor, dass Feuerschutztüren in Gebäuden eingebaut werden müssen, in denen sich viele Menschen gleichzeitig aufhalten, wie zum Beispiel Krankenhäuser, Schulen, Hochhäuser, Hotels und Seniorenheime. In langen Fluren, Treppenhäusern und vor Notausgänge sind sie meist Pflicht. Aber auch in Einfamilienhäusern ist ihre Verwendung sinnvoll und oft gesetzlich vorgesehen, zum Beispiel zwischen einem Heizungskeller und dem dazugehörigen Treppenhaus, oder zwischen einer Garage und einem Haus.
In älteren Bauten sind Flure und Treppenhäuser oft noch mit einfachen Schwingtüren versehen. Grundsätzlich gilt hier der Bestandschutz. Das heißt, dass solche Feuerschutztüren noch zulässig sind, solange sie den damaligen Vorschriften entsprachen. Jedoch kann ein nachträglicher Einbau zur Pflicht werden, wenn dies wegen der Sicherheit für Leben und Gesundheit nötig ist. Inwiefern dieser Fall auftritt, entscheidet die lokale Bauaufsichtsbehörde.
Julian Vasel – Metallbaumeister
Welche Vorschriften gibt es für Brandschutztüren?
Um zugelassen zu werden, müssen einige Punkte beachtet werden:
- Brandschutztüren sind mindestens zwei Meter hoch und immer selbstschließend. Nach dem Öffnen müssen sie also von allein wieder ins Schloss fallen.
- Sollten im Laufe der Jahre Komponenten ausgetauscht werden, verliert die Türe möglicherweise ihre Zulassung als Feuerschutztür. Es ist beispielsweise nicht gestattet, das Schloss oder die Zarge beliebig auszutauschen. Sollten Teile ausgewechselt werden, dürfen nur Originalprodukte des Herstellers verwendet werden, die in der ursprünglichen Tür vorkamen.
- Zur Lackierung werden ausschließlich feuerfeste Produkte verwendet.
- Die für Ihr Bundesland gültigen Gesetze sind in der Landesbauordnung enthalten.
An den Türen und Zargen darf nicht gebohrt werden. Beschläge müssen den Brandschutzverordnungen entsprechen.
Die Brandschutztüre darf nicht verkeilt oder mit Gegenständen offen gehalten werden, da sie sonst ihre Schutzfunktion verliert. Wenn Sie die Tür geöffnet lassen wollen, können Sie eine Feststellanlage einbauen lassen oder eine Version mit einer solchen Funktion kaufen. Die Anlage können Sie mittels einer Brandmeldanlage steuern und im Notfall automatisch schließen.
Wann muss eine Brandschutztür geprüft werden?
Die Wartung zur Instandhaltung ist in Deutschland Pflicht. Eine wiederkehrende Wartung soll sicherstellen, dass die Feuerschutztür ihre Funktion noch erfüllt. Die Prüfung beinhaltet auch die Abnahme der Feststellanlage.
Die Wartungsintervalle von Feuerschutztüren richten sich nach ihren Lebenszyklen. Die Zulassung garantiert die Funktion der Brandschutztüre in der Regel für 200.000 Zyklen, danach muss sie erneut geprüft werden. Genaue Angaben sind in der Wartungsanleitung des jeweiligen Herstellers angegeben, die unbedingt eingehalten werden müssen. Meist muss die Prüfung der Anlage alle fünf Jahre von einem Mitarbeiter des Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) durchgeführt werden. Gegebenenfalls wird auch eine Erneuerung fällig, wenn die Zulassung des Feuerschutzabschlusses nicht mehr gegeben ist.
Sinnvoll ist die Wartung auch deshalb, weil dadurch der Lebenszyklus der Türen erhöht werden kann. Die Wartung hilft also dabei, die Kosten für die Anschaffung zu senken.
Welche Brandschutztüren müssen geprüft werden?
Prinzipiell müssen alle Brandschutz- und Rauchschutztüren vor der Inbetriebnahme geprüft werden. Dies erledigt in der Regel der Hersteller vor der Auslieferung der Ware. Nach einiger Zeit in Gebrauch hat die Wartung zu erfolgen, um die vollständige Funktionsweise aller Teile aufs Neue zu attestieren, beispielsweise die Feststellanlage. Zu welchem Zeitpunkt die Prüfung dies notwendig wird, ist von den Lebenszyklen abhängig.
Laut den Richtlinien des DIBt muss im Bereich der installierten Feststellanlage ein Abnahmeschild angebracht werden, auf dem das Datum der Prüfung vermerkt ist. So ist auch klar, zu welchem Zeitpunkt die Tür zugelassen wurde und welche Maßstäbe für die Zulassung galten.
Kosten
Die Kosten für eine Feuerschutztür variieren. Je nach Marke und Wandart, die sie beim Feuerschutz unterstützen soll, liegen die Preise im mittleren dreistelligen Bereich und steigen bis in den vierstelligen Bereich.
Was kostet eine Brandschutztür?
Der exakte Preis ist von der Ausstattung und von der vorgesehenen Wandart abhängig. Für eine Einzelblatttür sollten Sie circa 400 bis 500 Euro rechnen. Montagekosten fallen gegebenenfalls noch an.
Auch Extras wie Verglasungen sind hierbei nicht berücksichtigt. Eine solche Tür ist ab 1.000 Euro erhältlich. Möchten Sie zusätzlich noch die Rauchschutzfunktion steigt der Preis um bis zu 20 Prozent pro Teil.
Fazit
Eine Brandschutztür soll die Verbreitung des Feuers in Räumen und Fluren aufhalten und eine Flucht der Personen ermöglichen. T30 steht exemplarisch für eine feuerhemmende Tür, die die Flammen für mindestens 30 Minuten aufhalten soll. Der Einbau ist Pflicht in öffentlichen Gebäuden und in Mehrfamilienhäusern. Die Brandschutztüre besteht aus Stahl und Aluminium sowie feuerhemmenden Materialien. Auch nach der erfolgten Zulassung ist eine Wartung nach einer bestimmten Zeit vorgesehen, um die Instandhaltung zu gewährleisten und die Tauglichkeit erneut festzustellen. Eine korrekte Montage gewährleistet die ordnungsgemäße Funktion. Daher sollten Sie hierfür unbedingt einen Fachmann beauftragen.
Über unseren Experten Julian Vasel

Julian Vasel ist seit 2012 von der Handelskammer Mittelfranken geprüfter Metallbaumeister und war danach einige Jahre in der Schädlingsbekämpfung und Schädlingsprävention als von der Industrie und Handelkammer geprüfter Schädlingsbekämpfer tätig.
Nach einem darauffolgenden Studium begann er als Produktmanager bei DS Digitale Seiten. Als Experte steht er uns für Fragen rund um Schädlingsbekämpfung und Metallbau zur Verfügung.